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Rosen schneiden, Kartoffeln vortreibenWas im März alles im Garten zu tun ist

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Im Garten fangen die Pflanzen an zu sprießen.

Köln – Damit Rosen schön blühen, nicht überaltern oder ihre Form behalten, werden sie zurückgeschnitten. Ein guter Zeitpunkt für die meisten Arten und Sorten ist das Frühjahr, wenn die Forsythien blühen. Dann ist üblicherweise nicht mehr mit starkem Frost zu rechnen. Alte und kranke Triebe werden herausgenommen, Zweige gekappt, um junges Wachstum anzuregen. Rosen können bis auf etwa 15 Zentimeter Höhe heruntergeschnitten werden, gesunde Pflanzen treiben immer wieder neu aus.

Jetzt zu Beginn der Gartensaison werden Beet- und Edelrosen, größere Strauchrosen und Kletterrosen geschnitten. Bei allen jedoch, die einmal blühen, darunter auch Wild- und manche Kletterrosensorten, wird bis nach der Blütezeit gewartet. Bei ihnen kann jetzt im Frühjahr aber totes Holz herausgenommen werden. Bei älteren Sträuchern kann der Haupttrieb entfernt werden, um die Pflanze zu verjüngen.

Starker Schnitt fördert starken Austrieb

Beim Schnitt orientiert man sich an den Augen – kleine Verdickungen, aus denen das neue Grün treibt. Geschnitten wird stets über einem Auge, das in die gewünschte Wuchsrichtung zeigt. Die Schere wird leicht schräg, etwa einen halben Zentimeter über dem Auge angesetzt.

Beetrosen sollen in der Regel einen kompakten Busch bilden. Sie werden stark geschnitten, übrig bleibt etwa eine Handvoll kräftiger, 20 Zentimeter langer Triebe, an denen jeweils mindestens drei Augen erkennbar sind. Ähnlich ist es bei Edelrosen, bei denen große Blüten auf einem geraden Stiel sitzen. Sie werden so geschnitten, dass das Wachstum langer Triebe möglich ist.

Größere Rosensträucher brauchen ein gutes Grundgerüst aus mehreren Haupttrieben. Diese werden nur etwa um ein Drittel gekürzt, die dünneren Seitenzweige auf etwa fünf Augen. Generell gilt: Ein starker Schnitt fördert einen starken Austrieb. Sollen sich wenige, dafür umso kräftigere neue Triebe bilden, werden starke Triebe nur wenig gekürzt, schwache umso mehr. Mehrmals blühende Kletterrosen können ebenfalls um etwa ein Drittel der Größe zurückgeschnitten werden.

Das Werkzeug

Eine gute Rosenschere ist scharf und schneidet Triebe glatt, ohne dass Risse entstehen oder das Holz gequetscht wird. Dann heilt der Schnitt am besten. Hochwertiges Werkzeug ist nicht im Discounter erhältlich, doch sehr langlebig, so dass sich die Investition auf jeden Fall lohnt. Solche Scheren können auseinander genommen und nachgeschärft werden, im Idealfall sind Ersatzteile erhältlich.

Ratsam sind auch feste Handschuhe aus Leder. Die Stacheln mancher Wildrosen sind so fein, dass sie kaum aus der Haut zu bekommen sind, andere haben unangenehme Widerhaken. Es ist keine gute Idee, beim Rosenschnitt gestrickte Kleidung zu tragen.

Top 3 Tipps des Monats

1. Kartoffeln vortreiben

Pflanzkartoffeln in Eierkartons legen, hell und kühl stellen. Dank neuer Triebe haben sie später im Beet einen Vorsprung.

2. Pikieren

Dicht gesäte Salate, Kohlrabi oder Tomaten werden vereinzelt. In eigene Töpfe setzen, wenn sie die ersten richtigen Blätter haben.

3. Obstgehölze pflegen

Alten Mulch entfernen. Kompost auf die Erde geben, bei älteren Sträuchern auch eine Handvoll Hornspäne.

Jetzt schön: Lungenkraut

Unscheinbar ist es nur auf den ersten Blick. Im Gegensatz zu Schneeglöckchen, Krokussen oder gar Narzissen muss man das Lungenkraut schon im Beet suchen. Doch die Blüten und das silbrig gesprenkelte Laub belohnen die Mühe, sich mit dem Pflänzchen auf Augenhöhe zu begeben.

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Die Knospen sind meist rosafarben, die Blüten blau und spielen ins Lila. So etwas gibt es sonst nicht im Garten, zumindest nicht in dieser Jahreszeit. Davon profitieren auch die Hummeln, die hier schon früh Nektar finden.

Auffälliger als das Echte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) sind die Sorten mit besonders reichen Blüten oder kräftigen Farben, aber auch andere Arten wie das Rote Lungenkraut (Pulmonaria rubra). Vor allem wegen ihres Laubs geschätzt wird das Großgefleckte Lungenkrauts (Pulmonaria saccharata), das etwas später blüht. 

Pflanzenschutztipps: Was dem Ilex zusetzt

Die Stechpalme ist der Baum des Jahres 2021. Sie ist eines der wenigen heimischen immergrünen Gehölze. Sie mutet exotisch im Garten an. Damit es zu roten Früchten kommt, sind immer eine männliche und eine weibliche Pflanze nötig.

Die Stechpalme wächst dicht und ist für den Formschnitt geeignet. Zwei Schädlinge können ihr zusetzen. Die Ilex-Blattlaus saugt an den jungen Blättern, besonders an Jungpflanzen oder dem Neuaustrieb geschnittener Hecken. Die Blätter rollen sich nach unten ein und es tritt Honigtau auf. Im Laufe der Saison geht der Befall zurück, weil die Blätter dann für die Läuse zu hart werden.

Die Ilex-Minierfliege legt ihre Eier im Sommer in die Blätter. Erst im Winter sind dann die Miniergänge der Larven gut zu erkennen. Erfahrungsgemäß überstehen sie sogar kräftigen Frost. Auch wenn sie nur optischen Schaden anrichten, sollte eine zu starke Etablierung verhindert werden. Stechpalmenblätter bleiben etwa drei Jahre an der Pflanze und der Zierwert wird durch den Befall dauerhaft eingeschränkt. Sind wenige Larven vorhanden, können die befallenen Blätter herausgeschnitten werden. Schneller geht das Zerdrücken, bevor aus den verpuppten Larven im Mai die Fliegen schlüpfen.

Tipps von Pflanzenschutzexperte Ralf Jung (Landwirtschaftskammer NRW).   

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