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Zu Besuch im Heising&Adelmann„Ich wollte den schönsten Sommergarten Kölns haben“

Lesezeit 3 Minuten
  • Bewirtete Hinterhöfe, Restauranttische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln mehr als man denkt
  • In unser PLUS-Sommerserie stellen wir solche Lokale vor
  • Heute der Innenhof des Lokals „Heising&Adelmann"

Köln – Sie haben den Härtetest bestanden. Inzwischen sogar mehrfach. Sie haben bewiesen, dass sie selbst bei Starkregen dichthalten, obwohl ihr primäres Qualitätsmerkmal definitiv nicht „wasserabweisend“ lautet. Die Rede ist von den Sonnensegeln, die Peter Heising in diesem und im vorigen Sommer natürlich gerne wesentlich mehr eingesetzt hätte, als er es konnte. Jetzt, wo er wieder geöffnet haben darf, trüben Niederschläge zwar ein wenig die Freude, draußen sitzen zu können. Dafür präsentiert sich die Terrasse im sattesten Grün und erinnert den Gastronom an das, was er sich vor mehr als 20 Jahren vorgenommen hatte: „Ich wollte den schönsten Innenhof-Sommergarten Kölns haben.“

Umso bemerkenswerter ist, dass er dies in einer Straße geschafft hat, die nur ein paar Schritte vom Friesenplatz entfernt liegt, der in seinen Augen „immer unschöner wird“. Dafür erlebt die Friesenstraße als solche offenbar gerade wieder eine Hoch-Zeit, so wie zur Jahrtausendwende, als Heising die Location gerade übernommen und einen Starkoch aus Hamburg verpflichtet hatte.

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Mit Rainald Adelmann am Herd wurde die zuvor mehr durch Kölsch-Ikonen wie die Päffgen-Brauerei oder das KleinKöln bekannte Straße zur Feinschmecker-Meile, ohne dass das 1999 eröffnete Lokal „Heising & Adelmann“ je als Gourmet-Tempel eingestuft worden wäre. Von Anfang an war es Heising, der bereits viel gastronomische Erfahrung unter anderem aus dem Alcazar mitbrachte, gelungen, eine Mischung aus Genuss und Partystimmung hinzukriegen, die bis dato einmalig war und es auch blieb. 

„Die Straße ist gerade wieder total in"

„Zwischendurch war die Straße mal out, gerade ist sie wieder total in“, stellt der 59-Jährige fest. Und es ist auch nicht nur eine Altersklasse oder Szene, die man dort antrifft. Es mischt sich alles. Er selber habe Gäste von 20 bis weit über 70. Die einen kommen in lässigen Sommerbermudas, die anderen im tadellosen Anzug mit Einstecktuch. Am erfreulichsten sei, dass im H&A tatsächlich miteinander geredet werde und nicht jeder nur das Display seines Smartphones im Auge habe.

Peter Heising hat den Lockdown genutzt, um sein übrigens exakt 50 Meter langes Lokal von innen aufzuhübschen. Es gibt neue Beleuchtung und Tische, die sich hochfahren lassen. Draußen, auf der Terrasse fällt vor allem die neue leuchtende Wandbemalung auf, für die Rio-Fan Heising einen brasilianischen Künstler gewinnen konnte. Ein Charakteristikum des Lokals, das leuchtende Orange (beispielsweise bei der Speisekarte) ist natürlich ebenso geblieben wie die Bar im Innenhof.

Dass Rainald Adelmann sich bereits vor zehn Jahren verabschiedet hat, merkt man der Küche nicht an, da Adelmanns rechte Hand, Ravi Nagamuto, blieb und auch nach mehr als 20 Jahren große Lust hat, immer wieder neue Dinge auszuprobieren. „Er ist das beste, was uns passieren konnte“, sagt Heising über seinen Küchenchef.

Ab August gibt es wieder das Donnerstags-Barbecue

Dasselbe sagt er allerdings auch über seine von Efeu umrankte und mit viel Bambus bewachsene Terrasse, die unter der Woche gerne auch von Hochzeitsgesellschaften genutzt wird. Donnerstags findet hier im August jeweils ab 18 Uhr wieder das traditionelle Barbecue (33 Euro) statt, freitags und samstags kann á la carte gespeist werden.

Zu den Gerichten, die auf der wechselnden Karte nicht fehlen dürfen, gehört unter anderem die geschmorte Rote Beete mit Ziegenkäse, Wan tan und Walnüssen (12 Euro), die Tagliatelle in Rahmsauce mit schwarzem Trüffel (18 Euro), das Rucola-Risotto mit gebratenen Gambas oder das Sri Lanka-Curry vom Kalb mit Koriander-Basmatireis (beides 19,50 Euro). Es gibt eine große Weinkarte (offene Weine beginen bei 4,90 Euro (0,15l), das Gaffel-Kölsch (0,2l) kostet 2,60 Euro. 

Restaurant Heising & Adelmann, Friesenstraße 58-60, Telefon: 0221-1309424 Öffnungszeiten coronabedingt derzeit nur donnerstags, freitags und samstags ab 18 Uhr.

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