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HeiligabendZehn Dinge, die bei einem kölschen Weihnachtsfest nicht fehlen sollten

Lesezeit 3 Minuten
severinstraße

Christbaum und Lichterketten schmücken die Severinstraße.

Der Baum

Ein echter Kölner stapft spätestens am Heiligabend-Morgen mit Baumarkthandschuhen und Stiefeln ausgerüstet aus dem Haus, auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum. Die Axt bleibt allerdings im Keller zurück. Denn wegen der vielen Verkaufsstände in den Veedeln ist ein Ausflug in den Wald überflüssig.

Kölsche Weihnachtslieder

Unterm Tannenbaum Chreßdaachleeder singen gehört unbedingt zu einer echt kölschen Weihnacht dazu. Wer findet, dass die eigenen Gesangskünste nicht ausreichen, darf aber auch gern zur CD greifen. Ksta-Autor Norbert Ramme empfiehlt „30 Jahre Kölsche Weihnacht“. Darauf sind unter anderem Weihnachtslieder von Bläck Fööss, Höhner, Räuber und Paveier zu hören.

Sauerbraten

Was gibt es an Heiligabend zu essen? In Köln machen weihnachtliche Gewürze, Klöße, Rotkohl und Apfelmus den Rheinischen Sauerbraten zum optimalen Festessen. Ob Pferde- oder Rindfleisch sei jedem selbst überlassen, kölsche Vegetarier nehmen eine Extraportion Kohl oder Tofu als Ersatz. Selbst Rosinenhasser essen ausnahmsweise brav den Teller leer.

Alles zum Thema Rainer Maria Woelki

Rote Christbaumkugeln

In puncto Baumschmuck dominieren die Farben Rot und Weiß. Bei echten Lokalpatrioten prangen mitunter die Kölner Skyline oder gar der Geißbock auf den Christbaumkugeln. Immer öfter baumeln zwischen den Lamettafäden mit Schriftzügen bedruckte Glaskugeln. Darauf steht „Kölle es e Jeföhl“ oder „Ne kölsche Chressnaachsgroß“.

Christmette im Kölner Dom

Um 24 Uhr beginnt die feierliche Christmette mit Rainer Maria Kardinal Woelki. Dazu singen die Domchöre. Zuvor wird ab 23 Uhr Orgel-, Bläser-, und Chormusik im Dom zuhören sein. Der Dicke Pitter läutet in diesem Jahr übrigens nicht.  Die berühmte Dom-Glocke bekommt eine neue Aufhängung für den Klöppel.

Stattdessen läutet die zweitgrößte Glocke im Dom, die Pretiosa. Sie läutet ein G. Am heiligen Abend läutet sie um 19:15 Uhr und um 23:05 Uhr, am ersten Weihnachtsfeiertag um 9:35 Uhr. Alle Informationen unter www.koelner-dom.de.

Ein Spaziergang

Die Kölner sind es gewohnt - leider wird aus dem ersehnten Schnee am 24. Dezember nur selten etwas. Dennoch sorgen ein paar Minuten an der frischen Luft für besinnliche Stimmung: Dank beleuchteter Schiffe und dem Weihnachtsmarkt am Rheinauhafen ist ein Spaziergang am Rhein immer eine gute Idee.

Kölsch

Ein festes Ritual ist das Anzapfen des Pittermännchens. Zu einem traditionellen Festtagsschmaus am Heiligabend gehört das richtige Getränk. So einfach ist das. Kölsch gibt es natürlich (fast) überall. Hier können Sie sich eine der traditionellen Kölsch-Kneipen. aussuchen.

Ein Gedicht

„Jetzt wird erst der Baum fertig geschmückt, dann sagt Dicki ein Gedicht auf, dann holen wir die Geschenke rein …“, wusste schon Papa Hoppenstedt. Ein paar Verse am Heiligabend können nicht schaden. Schön zum Beispiel ist die kölsche Lyrik von Peter Berchem:

„Et litt en Stadt voll Glanz un Praach, am schönsten deutsche Strom, do größe stolz op helliger Waach, de Tön vum iwigen Dom; wo eß en Heimat, schön wie ming? Alaaf, alaaf mie Köll´n am Rhing!“

Süßigkeiten

Sogar das Weihnachtsgebäck kommt Köln-typisch daher: Gebäck und Schokoladentafeln in Form des Kölner Doms gibt es ebenso zu kaufen Wie „Kölner Domsteine", weiches Nougat geformt zu Mini-Quadern. Dank Merchandising gibt es sogar das ideale Naschwerk zum Selberbacken - auch eine Ausstechform für Plätzchen in Form der Domtürme ist zu haben.

Helfen

Gutes tun ist weder spezifisch kölsch, noch sollte es spezifisch weihnachtlich sein, dennoch gehört es zum Fest, an andere zu denken. Spenden für Flüchtlinge, Obdachlose und Kranke werden immer gebraucht. Wer über Geldspenden nachdenkt, sollte zuvor einen Blick auf die Webseite des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) werfen. Dort sind seriöse Organisationen aufgelistet.

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