Wintergemüse ernten, Boden lockernWas im Februar alles im Garten zu tun ist

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Die zartweißen Schneeglöckchen kündigen den Beginn des neuen Gartenjahres an.

Köln – Ein guter Boden hat fein krümelige Erde, ist luftig und belebt. Je mehr Regenwürmer, Springschwänze sowie unsichtbare Kleinstlebewesen vorhanden sind, umso besser ist er. Denn die Lebewesen zersetzen die organischen Materialien in der Erde und sorgen dafür, dass die Pflanzen später die darin enthaltenen Nährstoffe aufnehmen können. Voraussetzung dafür ist, dass der Boden einen hohen Anteil an Humus enthält. Der kommt jedoch nicht von alleine in die Erde, die Humusbildung muss konstant gefördert werden: durch Zugabe von Kompost, das Liegenlassen abgestorbener Pflanzenreste, durch Gründüngung oder Laubmulch. Pferdemist kann helfen, sowie organischer Bodenaktivator. Humus speichert auch die Feuchtigkeit gut im Boden. Um zu ermitteln, wie es überhaupt um die im Beet vorhandenen Nährstoffe und den Säuregehalt steht, kann eine Bodenprobe genommen werden. Die Landwirtschaftskammer bietet Analysen an.

Gartenarbeit im Februar: Aufräumen und lockern

Im Februar werden die Beete fürs Frühjahr vorbereitet. Sollte die Erde sehr nass und matschig sein, die Arbeiten lieber verschieben. Alternativ wird von einem breiten Brett aus gearbeitet: das verteilt das Gewicht, das sonst den Boden stark verdichten würde. Zunächst wird ein bisschen aufgeräumt. Letzte Gemüse wie Grünkohl werden geerntet, ungewollt sprießende Pflanzen gejätet. Kräuter mit starken Wurzeln wie der Kriechende Hahnenfuß lassen sich jetzt gut herausziehen, wenn die Erde feucht ist. Reste von Gründüngung wie Phacelia können gehackt werden. Ist der Boden zu fest, sollte er gelockert werden. Anstatt mit einem Spaten umzugraben, besser mit der Grabegabel arbeiten: Tief hineinstechen und dann hin und her bewegen. Bei sehr schwerem Boden kann auch grober Sand eingearbeitet werden.

Die Erde anreichern und ebnen

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Den Boden sollte man zur Vorbereitung auf das Säen einmal durchharken.

Um den Humusgehalt zu erhöhen, wird die Erde mit Kompost angereichert, etwa zwei bis drei Liter pro Quadratmeter. Sollen stark zehrende Pflanzen wie Kürbis oder Kohl aufs Beet, können Hornspäne oder auch gut verrotteter Pferdemist hinzugegeben werden. Er ist reich an pflanzlichen Fasern und enthält Phosphat, Stickstoff und Kalium. In diesem Fall muss sichergestellt sein, dass er von Tieren stammt, die keine Medikamente nehmen. Vorsicht: frischer Mist eignet sich nicht fürs Gemüse!

Kompost und Mist sowie Pflanzenreste werden flach mit dem Grubber eingearbeitet. Sie sollte nicht zu tief in die Erde gelangen, denn für ihre weitere Zersetzung ist Sauerstoff notwendig. Nun wird der Boden geebnet, mit einer Harke können größere Erdklumpen aufgebrochen und die Erde feinkrümelig gemacht werden. Immer darauf achten, gelockerte Erdschichten nicht weiter zu verdichten.

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Top-3-Tipps des Monats

1. Wintergemüse ernten

Letzter Grünkohl, Mangold und Feldsalat werden geerntet. Im Frühjahr schießen die Pflanzen und setzen Blüten an.

2. Aussäen

Ins Beet kann jetzt schon Spinat gesät werden, unter einem Vlies-Schutz auch Möhren und Radieschen. Ins Frühbeet kommen Salate.

3. Beerenobst schneiden

Abgetragene Ruten der Brombeeren und alte Zweige der Johannisbeeren entfernen, Stachelbeeren großzügig auslichten.

Jetzt schön: Schneeglöckchen

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Die zartweißen Schneeglöckchen kündigen den Beginn des neuen Gartenjahres an.

Ihre reinen, weißen Blüten und das kühle Grün heben sich klar von den Brauntönen des winterlichen Gartens ab. Zwar gibt es auch Schneeglöckchen, die bereits im Herbst blühen. Meist sind sie jedoch ein Zeichen für den Beginn des neuen Gartenjahres. Wo sie sich wohl fühlen, bilden sie von ganz alleine große Bestände, die ohne Pflege gedeihen. Neben dem Gewöhnlichen Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) gibt es unzählige Arten und Sorten, die vor allem von Sammlern geschätzt werden: Sie tragen feine grüne Zeichnungen, in seltenen Fällen haben sie goldgelbe Fruchtknoten. Manche sind gefüllt, wieder andere besonders große Blüten wie zum Beispiel Galanthus elwesii 'Mrs Macnamara'. Eine schöne Glockenform findet sich bei Galanthus plicatus ’E.A. Bowles’. Zwiebeln seltener Sorten sind teuer und sollten vor Wühlmäusen geschützt werden.

Pflanzenschutztipp: Hygiene im Obstgarten

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Der Februrar ist die richtige Zeit, um Obstbäume Auszulichten. Außerdem sollten alle noch vorhandenen Fruchtmumien entfernt werden.

Beim Auslichten von Obstgehölzen sollte man auf die Gesundheit der Pflanzen achten. Wenn auf der Rinde zahlreiche kleine orange gefärbte Pusteln sichtbar sind, müssen diese Zweige herausgenommen werden. Diese Gehölzpartien sind von der Rotpustelkrankheit befallen und bereits abgestorben. Solche Zweige dürfen nicht in den Sträuchern bleiben, denn sie könnten für erneute Infektionen sorgen. Gut zerkleinert kann das Holz jedoch kompostiert werden, wenn es dick mit Erde oder anderem Material abgedeckt wird.

Alte Früchte entfernen, Rosen noch nicht schneiden

Bei den Schnittarbeiten an Obstbäumen sollten auch alle noch vorhandenen Fruchtmumien entfernt werden. In den meisten Fällen handelt es sich um Früchte, die im Vorjahr von der Monilia-Fruchtfäule befallen wurden. Dies sind wichtige Hygienemaßnahmen, mit denen besonders im Hobbygarten der Infektionsdruck für viele Krankheiten deutlich reduziert wird. Dann können Spritzungen mit Pflanzenschutzmitteln erheblich reduziert werden. Selbst wenn Obstgehölze jetzt beschnitten werden: Bei Rosen sollte man damit auf jeden Fall noch bis etwa Anfang April warten. Nach bisherigen Wetterprognosen muss im Laufe von Februar und März noch mit deutlich winterlichen Temperaturen gerechnet werden.

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