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Fit und schlank werdenWie der Athletik-Trainer der Kölner Haie Menschen hilft

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Arne Greskowiak (r.) achtet auf den festen Stand.

Köln – Arne Greskowiak ist Athletik-Trainer der Kölner Haie und der Deutschen Basketball-Nationalmannschaft. Mit seinem Team von „ago.Sport“ betreut er unter anderem den VfL Gummersbach, Medi Bayreuth und SC Rasta Vechta. Seit 13 Jahren bietet er Personal Training. Sein Institut, in dem zehn Mitarbeiter beschäftigt sind, ist am Sportpark Müngersdorf, Olympiaweg.

Stellen Sie einen Trend fest, dass die Menschen sich mehr bewegen wollen?

Definitiv. Männer und Frauen sind und werden viel aktiver. Allerdings ist es so: Je höher der Bildungsstand, desto mehr Bedeutung haben Sport und Bewegung für die Menschen. Fitness ist heute ein Luxusgut – früher war es die Rolex.

Wie viele Termine als Personal Trainer haben Sie pro Tag?

Persönlich betreue ich neben den professionellen Mannschaften und Sportlern noch mehrere Privatpersonen sehr individuell. Ein Teilnehmer kommt bereits seit zwölf Jahren zu mir und ist fit wie ein Turnschuh.

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Was treibt die Kunden zu Ihnen?

Sie wollen ihre Leistung verbessern, Fett abbauen, gesund leben und endlich wieder in Balance kommen. Die Altersspanne reicht von 30 bis 65, sowohl Männer als auch Frauen. Und sie kommen meist dann, wenn sich die ersten Probleme einstellen.

Welche?

Rückenschmerzen, zu viel Gewicht, zu wenig Muskeln. Man fühlt sich nicht mehr wohl in der eigenen Haut.

Warum geht man zu einem Personal Trainer und zahlt viel Geld?

Wenn man Zahnschmerzen hat, geht man ja auch zu einem Experten, nämlich dem Zahnarzt. Und für die Steuererklärung holt man sich den Steuerberater.

Was bieten Sie?

Ich erarbeite mit ihnen ein Konzept und wir klären die Schwachstellen. Die meisten sind absolut im Stress, schlafen schlecht, ernähren sich schlecht. Unterm Strich: viel Arbeit, wenig Bewegung.

Wann kommt die Erkenntnis, dass man was tun muss?

Meist dann, wenn man einen Schuss vor den Bug bekommen hat: Schlaganfall, Herzinfarkt, Bandscheibenvorfall oder aber der Arzt rät, den Lebensstil dringend zu ändern. Manchen wird eines Morgens beim Blick in den Spiegel klar: Mist, vor 15 Jahren sah ich noch gut aus, jetzt ist alles speckig.

Wann stellen sich die ersten Erfolge ein?

Bereits am ersten Tag – auch wenn einen danach der Muskelkater plagt –, weil man stolz ist, dass man die erste Hürde bereits geschafft hat. Nach wenigen Tagen sind körperliche Erfolge spürbar.

Aber die ersten Stunden können schon schmerzhaft sein – oder?

Je länger man seinen Körper nicht bewegt, desto größer können anfänglich nach dem Training die Beschwerden sein, was sich aber sehr schnell legt.

Wie sieht so ein klassisches Training aus?

Die klassische „Stunde“ dauert 60 bis 90 Minuten. Wenn einer sagt, ich kann aber nicht mehr, dann klären wir, wo drückt der Schuh und variieren die Übungen. Zum Beispiel statt klassischer Liegestütze Liegestütz an der Tischkante. Wer eine Übung nicht kann, der hat nicht versagt, sondern das Programm wird so optimiert, dass es problemlos zu bewältigen ist.

Werden vor allem Ausdauer und Kraft trainiert?

Nein, sondern die Optimierung des gesamten Bewegungsapparates. 10 bis 15 Minuten werden Muskeln, Gelenke, Sehnen erwärmt und die Faszien geschmeidig gemacht. Stretching gehört dazu. Viele können sich nicht mehr richtig dehnen. Dann wird der Rumpf durch Übungen gekräftigt und der Bauch trainiert, um die Rückenschmerzen, die die meisten haben, zu lindern. Ausdauer- und Zirkeltraining schließen sich an und zum Schluss nochmals Stretching und Regeneration.

Regeneration weshalb?

Viele haben zu wenig Schlaf oder schlafen schlecht. Das mindert die Leistungsfähigkeit, denn Körper und Organismus können sich nicht regenerieren. Regeneration aber ist das Wichtigste, sonst ist jedes Training kontraproduktiv.

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