HintergrundNatur- und Denkmalschutz im Tal

Lesezeit 1 Minute

Das idyllische Naafbachtal liegt auf dem Gebiet von Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Overath. Namensgeber ist der Naafbach, ein 22,7 Kilometer langer Nebenfluss der Agger, der mäandernd das bewaldete Fleckchen Erde durchfließt. Um 1930 entstanden Pläne, im Naafbachtal eine Trinkwassertalsperre zu bauen. Etwa 1973 wurden aus der Idee konkretere Pläne des Aggerverbands: Binnen zwölf Jahren sollte die Talsperre fertig gestellt sein. Der Aggerverband erwarb große Teile des Landes.

Doch es gab Protest: Anwohner fürchteten um ihre Häuser und Höfe; in den 1980er Jahren wurden sie von der aufkommenden Öko-Bewegung unterstützt. Die Folge: Viele Gebäude stehen nun unter Denkmalschutz. Seit 1982 ist das Tal Naturschutzgebiet. Wenig später wurden die Landesfördermittel für den Talsperrenbau gestrichen. Seit 1999 stuft die EU die Landschaft als „Flora-Fauna-Habitat“-schutzwürdig ein. Dennoch: Bis heute haben die Umweltschützer keine Streichung aus dem Landesentwicklungsplan als mögliches Talsperrengebiet erreicht. (bäu)

KStA abonnieren