HobbySchwimmende Kämpfer aus Asien

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Michael Scharfenberg, Leiter der Regionalgruppe Kölner Bucht, zeigt seine Aquarien mit Schaumnestern von Kampffischen. (Bild: Neumann)

Michael Scharfenberg, Leiter der Regionalgruppe Kölner Bucht, zeigt seine Aquarien mit Schaumnestern von Kampffischen. (Bild: Neumann)

Frechen – Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) kommt als Wildform in den tropischen Gewässern Zentral- und Mittelthailands vor. Er wird nur wenige Zentimeter lang und schillert in Rot-, Braun- und Blautönen. Etwa 180 verschiedene Prachtexemplare dieser kleinen Süßwasserfischart aus der Gattung der Kampffische (Betta) waren am Wochenende im Haus Burggraben in Frechen-Bachem zu bewundern.

Schillernde Farben

Dort zeigten die Züchtergemeinschaften „Bettas4all“ aus den Niederlanden und die deutschen „Betta Freaks“ ihre schönsten Zuchtergebnisse auf der Frühjahrstagung der Internationalen Gesellschaft für Labyrinthfische (IGL), die die IGL-Regionalgruppe „Kölner Bucht“ unter der Leitung von Michael Scharfenberg aus Frechen in Zusammenarbeit mit den „Aquarien- und Terrarienfreunden Seerose Frechen“ ausrichtete. Prachtvolle Hochzuchten in Farben von Zartrosa über Weinrot bis Schwarzblau schillernd, mit halbmondförmigen oder kronenförmigen Schwanzflossen, langen, fadenartigen Bauchflossen oder fast wuscheligen Rückenflossen wurden in einer Bewertungsshow von einem Richterteam bewertet.

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Kampffische verdanken ihren Namen einer thailändischen Tradition, nämlich die Männchen bestimmter Arten für Fischkämpfe einzusetzen. Sie gehören zu den Labyrinthfischen, die nach ihrem speziellen Atmungsorgan, dem „Labyrinth“ benannt sind, das sie zusätzlich zu Kiemen besitzen. Damit können sie in sauerstoffarmen Gewässern leben. Auf einer Fisch- und Pflanzenbörse handelten rund 40 Labyrinthfisch-Züchter am Samstagabend mit Fischen aus eigenen Zuchten. Den insgesamt rund 350 Mitgliedern der IGL gehe es vor allem um eine Erhaltungszucht von Labyrinthfischen, informierte Veranstalter Michael Scharfenberg, der auch zweiter Vorsitzender des Vereins „Seerose“ ist.

In ihren Heimatgebieten, in Asien und Afrika, seien viele Labyrinthfische bedroht, zum Beispiel durch die Rodungen von Urwäldern oder den Einsatz von hochgiftigen Pestiziden. Die meisten Labyrinthfisch-Arten seien im Einzelhandel gar nicht zu bekommen, weil sie nicht so farbenprächtig seien und damit im Aquarium weniger dekorativ. Der private Import von Kampffischen oder andern Fischen in die EU sei jedoch seit vielen Jahren verboten.Alle eingeführten Zierfische benötigen eine Tiergesundheitsbescheinigung, welche vom zuständigen Amtstierarzt im Ausfuhrland ausgestellt wird. Sobald die Zierfische in der EU angekommen sind, wird deren Gesundheit von einem Amtstierarzt untersucht. Bei Auffälligkeiten kommen die Fische in eine mehrwöchiger Quarantäne. Das Verfahren ist sehr aufwändig, aber auf Grund von Fischseuchen wie z.B EUS (Epizootisches Ulzeratives Syndrom), sehr wichtig. Zierfischimporte werden durch diese aufwändigen Einfuhrregeln ausschließlich über die Zierfischimporteure ausgeführt, erklärt der Experte das streng reglementierte Prozedere.

Scharfenberg selbst hatte am Rande der Tagung ein paar Aquarien ausgestellt, in denen sich jeweils ein Pärchen verschiedener Kampffisch-Arten um Nachwuchs kümmerte. Aus selbst produzierten Luftblasen bildet das Männchen ein Schaumnest, in das es die befruchteten Eier spuckt, nachdem es sich mit dem Weibchen gepaart und die freischwimmenden Eier mit dem Maul aufgesammelt hat. Scharfenberg hatte die Idee, geöffnete Filmdöschen in den Aquarien zu positionieren, in die seine Betta-Männchen ihre Schaumnester hineinblubbern.

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