In Sachen LiebeWie gefährlich sind kleine braune Warzen im Intimbereich?

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Feigwarzen im Intimbereich können zum großen Problem werden, 

  • Was gibt es Schöneres und Wichtigeres im Leben als die Liebe? Wie wir sie finden, pflegen und sie uns erhalten; was geschieht, wenn sie vergeht oder wir sie verlieren – darum geht es in unserer PLUS-Kolumne „In Sachen Liebe“.
  • Im wöchentlichen Wechsel beantworten die erfahrenen Psychologen Damaris Sander und Peter Wehr sowie Urologe Volker Wittkamp und Schauspielerin Annette Frier Ihre Fragen rund ums Liebesleben, Sex, Kindererziehung und alles, was Paaren begegnet.
  • In dieser Folge beantwortet Volker Wittkamp die Frage, wie gefährlich Feigwarzen sind und was man dagegen tun kann.

Köln – Neulich habe ich bei meinem Freund während des Liebesspiels kleine braune Warzen im Intimbereich wahrgenommen. Könnte das etwas Schlimmes sein? Sabine, 42

Um was genau es sich bei Ihrer Entdeckung handelt, lässt sich aus der Ferne schwerlich beantworten. Ein alter urologischer Spruch besagt: „Keine Diagnose durch die Hose.“ Bei kleinen braunen Warzen wird ein Urologe jedoch recht schnell hellhörig und vermutet dahinter Kondylome, auch bekannt als Feigwarzen.

Diese können sich im Schambereich, am Hodensack, dem Penis und in der Analregion befinden. Sie sehen teilweise wie ein bräunlicher Miniblumenkohl aus. Verursacht werden diese Warzen durch das Humane Papilloma Virus (HP-Virus) im Rahmen verschiedener sexueller Aktivitäten. Etwas tückisch dabei ist, dass man sich leider nicht immer mit einem Kondom davor schützen kann, da die Warzen im ganzen Bereich vorkommen können.

Manche HP-Viren können Krebs auslösen

Noch tückischer allerdings ist es, dass bestimmte Arten der HP-Viren, derer es recht viele gibt, verschiedene Krebsarten auslösen können. Neben dem Gebärmutterhalskrebs bei der Frau in seltenen Fällen auch Karzinome am Penis, im Analbereich und sogar im Hals-Rachen-Raum. Wie diese dorthin gelangen, kann man sich wahrscheinlich leicht vorstellen.

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Ich möchte Sie jedoch auch nicht zu sehr beunruhigen. Kondylome führen nicht automatisch zu diesen seltenen Krebserkrankungen des Mannes. Wie aber wird man diese lästigen, teilweise recht häufig wiederkehrenden Warzen nun wieder los? Es gibt verschiedene Formen der Behandlung mit speziellen Salben und Lösungen zum Auftragen, welche teilweise jedoch über einen recht langen Zeitraum angewendet werden müssen.

Feigwarzen werden meist mit einem Laser verödet

Eine meist schnellere Methode ist die Entfernung der Feigwarzen in einer lokalen Betäubung mittels Verödung oder Laser. Den Rest erledigt in den meisten Fällen der Körper mit seinem Immunsystem von selbst. Jedoch ist ein erneutes Auftreten der Kondylome möglich.

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Eine noch effektivere Methode gegen die intimen Quälgeister ist es, sie komplett auszurotten. Schon länger gibt es eine Impfung gegen HPV, die anfangs jedoch nur Mädchen und jungen Frauen empfohlen wurde. Hierfür gibt es verschiedene Impfstoffe, die gegen die gefährlichen, krebserregenden Virenarten immunisieren, sowie Impfstoffe, die zusätzlich gegen die Feigwarzen auslösenden Varianten helfen. Mittlerweile wird diese Impfung allen Jugendlichen empfohlen und sollte – falls möglich – vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen, um erst gar nicht mit den Viren in Kontakt zu kommen. Mitunter ist aber auch eine spätere Impfung möglich und hilfreich. Dies sollte aber individuell besprochen werden.

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