InterviewDicke Socken sind keine Lösung

Lesezeit 2 Minuten
Passt der? Verkäufer Christoph Adams (links) von „Icedome Sports“ lässt Kunden gern ein paar Modelle mehr anprobieren. BILD: BÄUMER

Passt der? Verkäufer Christoph Adams (links) von „Icedome Sports“ lässt Kunden gern ein paar Modelle mehr anprobieren. BILD: BÄUMER

Herr Adams, Sie sind Einkaufs- und Verkaufsleiter von „Icedome Sports“, dem Schlittschuh- und Hockey-Fachgeschäft in der Eishalle. Worauf sollte man beim Schlittschuhkauf achten?

CHRISTOPH ADAMS: Die meisten Menschen achten nur auf den Preis. Aber für 30 Euro gibt es keine guten Schlittschuhe.

Was muss man denn mindestens für gute Schuhe hinlegen?

ADAMS: Markenschuhe gibt es zu Preisen ab etwa 60 Euro.

Welche Schlittschuhe würden Sie Erwachsenen empfehlen, die nach vielen Jahren Pause wieder aufs Eis wollen? Die Hockey-Schuhe oder die mit den Zacken?

ADAMS: Heute sind fast nur noch Eishockeyschuhe gefragt. Von hundert verkauften Paaren ist nur eins das klassische Eiskunstlaufmodell. Der Vorteil der Hockeyschuhe: Die Fahrtechnik ähnelt dem Inlineskaten.

Hat der Eiskunstlauf-Schuh inzwischen also ausgedient?

ADAMS: Nein, ich empfehle ihn Erwachsenen, die als Kinder mit diesen Schuhen Schlittschuh laufen gelernt haben - und allen, die auf dem Eis tanzen wollen.

Woran merke ich beim Kauf, dass der Schlittschuh passt?

ADAMS: Am sicheren Stand. Die Ferse darf im Schuh nicht hochrutschen, der Fuß kein seitliches Spiel haben. Das Fußgelenk muss vom Schaft stabilisiert werden. Und natürlich sollte man sich in dem Schuh wohlfühlen.

Oma sagte immer: „Kind, wenn Du schon aufs Eis gehst, dann zieh Dir mindestens zwei dicke Paar Socken an“. Ist dieser Rat richtig?

ADAMS: Nein! Zwar ist es auf dem Eis kalt, aber in dicken Socken kann sich die Muskelkraft nicht richtig auf den Schuh übertragen, es gibt einen Puffer. Eishockeyspieler ziehen nur ganz dünne Socken an, manche laufen sogar barfuß in den Schuhen. Am schlimmsten sind zwei Paar Socken übereinander: Die reiben aneinander - und das gibt Blasen.

Wenn ich mir einige Jungs angucke, die wild auf dem Eis hin- und herflitzen, da denke ich: Die Schuhe sind viel zu schnell für die.

ADAMS: Mit schlechten Schuhe würden sie genauso schnell fahren, aber unsicherer - und das wäre ja auch nicht gut.

Das Gespräch führte

Ingrid Bäumer

KStA abonnieren