InterviewRobert Löffelhardt ist für die Erweiterung

Lesezeit 3 Minuten
Robert Löffelhardt ist seit 1988 der Geschäftsführer des Phantasialands in Brühl.

Robert Löffelhardt ist seit 1988 der Geschäftsführer des Phantasialands in Brühl.

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Was fehlt dem Phantasialand, um zukunftsfähig zu sein?

ROBERT LÖFFELHARDT: Dem Phantasialand fehlt schlicht und einfach Platz. Den brauchen wir, um uns hin zu einem modernen, zukunftsfähigen, ganzjährig operierenden Freizeitunternehmen zu entwickeln. Wir müssen durch den Ausbau der Übernachtungsmöglichkeiten als Kurzurlaubsziel attraktiv sein und gleichzeitig ein breites Angebot für die Wiederholungsbesucher bieten. Das sind immerhin 90 Prozent der Gäste. Zudem muss etwas für jeden Geschmack und jedes Alter dabei sein. Wenn wir uns dem veränderten Reise- und Freizeitverhalten nicht anpassen, haben wir keine Zukunft.

Angesichts der demografischen Entwicklung wird sich der Anteil der älteren Gäste stark vergrößern. Wie gehen Sie darauf ein?

Alles zum Thema Phantasialand

LÖFFELHARDT: Diese Klientel haben wir schon immer angesprochen, wie etwa mit unserer Abendshow "Fantissima" oder unserer mehrfach prämierten Gastronomie. Darüber hinaus wollen wir genau für diese Zielgruppe der sogenannten "Best Ager" das Angebot weiter ausbauen. Ein großer Teil unserer Umsatzsteigerungen um zwölf Prozent 2007 kommt genau aus den Bereichen, auf die wir uns in Zukunft stärker konzentrieren wollen: Hotelle- rie, Geschäftskundenbereich "Business to Pleasure" und Dinnershow "Fantissima".

Wie wird sich die Zahl der Arbeitsplätze entwickeln?

LÖFFELHARDT: Heute bietet das Phantasialand 1350 Arbeitsplätze, davon 450 ganzjährig und 900 in der Saison. Zu den Saisonarbeitsplätzen muss ich erklären, dass diese klassische Arbeitsverhältnisse im touristischen Gewerbe sind. All diese Saisonkräfte haben reguläre sozialversicherungspflichtige Arbeitsverträge. Mit der Erweiterung wird der Anteil der dauerhaften Arbeitsplätze steigen, da die Entwicklung zu einem ganzjährigen Betrieb geht. Nach der Erweiterung werden wir doppelt so viele - also rund 2700 - Arbeitsplätze haben.

Was würde es für den Park bedeuten, wenn nur eine Erweiterung von 16 Hektar genehmigt oder die Erweiterung gänzlich abgelehnt würde?

LÖFFELHARDT: Im Ergebnis bedeutet dies keinen Unterschied: Beides würde heißen, dass wir uns nicht so aufstellen können, wie wir das müssen, um zukunftsfähig und wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Es gibt keinen Kompromiss, denn nur mit einer Fläche von 30 Hektar lassen sich die Konzepte umsetzen, die - wie bisher ja bereits erwiesen - den Erfolg bringen. Es braucht eben mehr als eine reine Erweiterung des Übernachtungsangebots. Das Gesamtangebot muss stimmen, da kann man nicht nur in eine Facette investieren. Ohne die komplette Palette der Angebote ist es kein schlüssiges Konzept.

Die Dauerkonfrontation mit Anwohnern und Naturschützern frisst Zeit und Geld. Wäre es nicht eine Option, sich mit dem Istzustand zufriedenzugeben und die Ausrichtung des Parks dem anzupassen?

LÖFFELHARDT: Um es klar zu sagen: Die von Ihnen sogenannte Option bedeutet die mittelfristige Schließung des Parks. Mangels Fläche gäbe es keine neuen Angebote mehr; das würde weniger Gäste zu uns bringen. Dann könnten wir noch die Kosten des laufenden Betriebs decken, aber nicht mehr in neue Angebote investieren. Das hieße immer weniger Besucher. Aus dem Phantasialand würde eine Freizeitaltlast.

KStA abonnieren