Kein Platz mehr für Schaefer

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Eines der zahlreichen Eifelbilder Schaefers zeigt den Michelsberg. Im vorigen Jahr widmete das Stadtmuseum dem Künstler eine Retrospektive.

Eines der zahlreichen Eifelbilder Schaefers zeigt den Michelsberg. Im vorigen Jahr widmete das Stadtmuseum dem Künstler eine Retrospektive.

Euskirchen - Ausdrücklich war von einer Dauerausstellung die Rede, als das Euskirchener Stadtmuseum im Juni 2000 im Dachgeschoss die Abteilung „Konrad Schaefer - Landschaftsmaler der Eifel“ eröffnete. Tatsächlich jedoch hatte die Schau nur wenige Jahre Bestand. Weil wegen anderer Ausstellungen der nötige Platz fehlt, so Kulturdezernent Thomas Huyeng, hat man die Bilder des renommierten Euskirchener Künstlers Konrad Schaefer (1915-1991) und anderer Eifelmaler mittlerweile abgehängt.

Auf seinen Internet-Seiten weist das Museum nach wie vor auf die angebliche Dauerausstellung hin, die faktisch schon vor Monaten aufgelöst worden ist. Die Bilder Konrad Schaefers, der als bedeutendster Euskirchener Künstler des 20. Jahrhunderts gilt, hat das Museum an Tochter Marigret Schaefer zurückgegeben.

Sie ist, wie sie auf Anfrage sagte, „ein bisschen traurig“ darüber, dass die Bilder ihres Vaters in Euskirchen nicht mehr dauerhaft ausgestellt werden. Auch Hans Bösch bedauert die jüngste Entwicklung. Der frühere Direktor der Kreissparkasse ist Sprecher des Freundeskreises „Landschaftsmaler der Eifel“, der sich seinerzeit um einen festen Standort für die Schaefer-Bilder bemüht hatte. Als es gelang, die Stadt Euskirchen für das Vorhaben zu begeistern, und die Familie Dutzende Bilder aus dem Nachlass kostenlos als Dauerleihgabe zur Verfügung stellte, war die Freude groß.

In den Folgejahren kam es dann aber immer häufiger vor, dass das Museum das Dachgeschoss für die großen Wechselausstellungen benötigte, die in dem Haus an der Kirchstraße mehrmals pro Jahr aufgezogen werden. Also verschwanden die Eifelbilder ein ums andere Mal übergangsweise im Depot, bis schließlich die Entscheidung fiel, die Abteilung aufzulösen. Die Stadtverwaltung machte noch den Vorschlag, einen Teil der Gemälde im früheren Ratssaal im Alten Rathaus zu präsentieren. Doch diese Idee entpuppte sich als untauglich.

Marigret Schaefer, Hans Bösch und der fachliche Berater des Freundeskreises, Dr. Conrad-Peter Joist, waren einhellig der Meinung, dass der Ratssaal „keine adäquate Bleibe“ für die Ausstellung darstelle, wie Bösch es jetzt formulierte. Im alten Ratssaal finden unter anderem regelmäßig Vortragsveranstaltungen der Stadt-Volkshochschule statt. Er ist normalerweise bestuhlt und hat so gut wie nichts gemein mit einem Ausstellungsraum.

Hans Bösch ergänzte gleichzeitig, dass der Freundeskreis sich intensiv um eine Ersatzlösung bemüht: „Die Eifelmaler-Abteilung war ohne Zweifel eine Bereicherung für das Stadtmuseum. Und Konrad Schaefer hat es auch zukünftig verdient, der Nachwelt durch die Präsentation ausgewählter Bilder erhalten zu bleiben.“ Daher halte man Ausschau nach einem neuen dauerhaften Standort für die Eifelbilder.

Dem städtischen Beigeordneten Thomas Huyeng ist davon offenbar nichts bekannt. Er sagte, die Stadt wolle Schaefer und die anderen Eifelmaler auch künftig in einem bestimmten Turnus ausstellen - „aber eben nicht als Dauerausstellung“.

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