„Bauturm Kunstpreis“Auszeichnung für die Vermieter

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Theaterleiter Gerhardt Haag (l.) mit den Kunstpreisträgern: Gabi und Erich Schneider-Wessling, Vreneli und Peter Busmann sowie Gerda und Gottfrid Haberer.

Theaterleiter Gerhardt Haag (l.) mit den Kunstpreisträgern: Gabi und Erich Schneider-Wessling, Vreneli und Peter Busmann sowie Gerda und Gottfrid Haberer.

Köln – Die freien Kölner Bühnen können heute ohne finanzielle Unterstützung nicht überleben – das gilt auch für das Theater im Bauturm. Um diejenigen zu ehren, die sich dabei besonders verdient gemacht haben, hat der Förderverein des Theaters 2006 erstmals den „Bauturm Kunstpreis“ ins Leben gerufen. Das Besondere an der im zweijährigen Turnus vergebenen Auszeichnung: Der Preis wird jedes Mal von einem anderen Künstler gestiftet.

In diesem Jahr erhalten ihn die langjährigen Vermieter des Theaters, die Familien Schneider-Wessling, Busmann und Haberer. Besonders gefreut habe diese Entscheidung Theaterleiter Gerhardt Haag: „Wir sind gesegnet mit solchen Vermietern, denn in Köln gibt es ja auch andere, weniger schöne Beispiele.“ Hans Georg Bögner, der die Saalgäste in seiner Dankesrede auf eine anekdotenreiche Zeitreise in die Gründungsphase des Theaters mitnahm, zeichnete eine tiefe Verbundenheit beider Parteien.

Die von Erich Schneider-Wessling und Peter Busmann gegründete Architektengemeinschaft „Bauturm“ war nicht nur der Namensgeber, „ohne diese Menschen gäbe es dieses Theater wohl gar nicht“, betonte Bögner. Alle drei Familien hätten sich von Anfang an für den gemeinsamen Traum eines funktionierenden Theaters engagiert. „Verlässlichkeit, Empathie und Treue zeichnet sie bis heute aus.“

Die Rede hinterließ eine tief gerührte Gerda Haberer: „Die tolle Laudatio hat mir viel von unserer gemeinsamen Geschichte wieder ins Gedächtnis gerufen“, bedankte sie sich. „Stellen Sie sich vor, in diesen Räumen hätte ja auch ein Supermarkt einziehen können“, sagte Vreneli Busmann und spielte darauf an, dass andere Mieter in all den Jahren sicher mehr Geld eingebracht hätten. „Der Reichtum an Begegnungen und Theatermomenten, den wir in dieser Zeit hatten, lässt sich allerdings mit keinem Geld der Welt aufwiegen.“

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