Gastronomin Emilie Donès (28) in ihrem neuen Café „Chante Cocotte“
Copyright: Martina Goyert
Köln-Sülz – Wer das kleine Café von Ana Mihaela Goetz in Sülz länger nicht aufgesucht hat, wird sich dort jetzt erstmal wie im falschen Film fühlen. Von dem früheren Wohnzimmer-Ambiente ist nichts mehr zu sehen. Einen gründlicheren Tapetenwechsel hätte Emilie Donès wohl kaum vornehmen können, um auch nach außen deutlich sichtbar eine neue Ära einzuläuten.
Dass die 28-Jährige Neu-Gastronomin das Interieur so massiv verändert hat, ist begrüßenswert, weil der Puppenstuben-Charme der Persönlichkeit der ehemaligen Betreiberin entsprach, wohingegen die junge Französin ihrerseits nun ebenfalls einen sehr persönlichen Ort geschaffen hat, zu dem nach wie vor der kleine lauschige Hinterhof gehört – neben dem der Rösterei Jackson einem der wenigen gastronomisch genutzten grünen Oasen im Veedel.
Emilie Donès stammt aus der Gegend von Montpellier in Südfrankreich. Nachdem sie sich zunächst einem Filmproduktion-Studium zugewandt und dann festgestellt hat, dass sie sich ein dauerhaftes Leben im Büro nicht vorstellen kann, verfolgte sie zielstrebig ihren langgehegten Gastronomie-Traum.
Der Liebe wegen in Köln gelandet, sah sie sich nach einem hübschen Raum für ein französisches Café nach ihren Vorstellungen um und wurde nach Monaten an der Sülzburgstraße fündig. Seitdem stellt Donès nahezu täglich fest, dass der liebe Gott den Menschen besser mit mehr als zwei Händen und Armen ausgestattet hätte, um gleichzeitig backen, kochen und bedienen zu können. Dass französische Kuchen, wie Donès betont, „einfacher und minimalistischer sind als die deutschen“, hilft nur bedingt.
Ihre Mirabellenkuchen, die Himbeer- oder Pflaumen-Tarte erfreuen sich großer Beliebtheit genauso wie die Macarons au Chocolat oder die Croissants aux Amandes. Neben den kleinen süßen Versuchungen gibt es herzhafte Angebote wie wie den überbackenen Camenbert mit Tymian, Oliven und Honig (6 Euro) oder Croque Madame (7,50 Euro) einen überbackenen Toast mit Schinken, Bechamel, Spiegelei, Emmentaler und grünem Salat. Der Kaffee kommt von der Rösterei Schamong, der Cappuccino kostet 2,60 Euro.
Chante Cocotte, Sülzburgstraße 96, 50937 Köln. Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag von 9 Uhr bis 18 Uhr.
