„Das sind komplett wir“Kölner Band Cat Ballou präsentiert neues Studioalbum

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Cat Ballou

Cat Ballou mit Dominik Schönenborn (v.l.), Oliver Niesen, Kevin Wittwer und Hannes Feder vor dem E-Werk.

Köln – „Wir sind mit der Produktion dieses Albums sehr zufrieden. Ob es ein Top-10-Erfolg wird, ist uns egal“, sagte Keyboarder Dominik Schönenborn. Einen Tag, bevor Cat Ballou an diesem Donnerstag mit einem ausverkauften Konzert im E-Werk der Fangemeinde die neuen Titel auf der Bühne vorstellen, plauderten die vier Musiker schon mal über ihr Werk.

Weitgehend in Eigenregie erstellt und auf dem bandeigenen Miao-Label veröffentlicht, heißt es schlicht „Cat Ballou“. Sänger Oliver Niesen: „Das sind komplett wir. Zu 100 Prozent.“ Es sei schon sehr viel Arbeit gewesen, denn man habe erstmals alle Arbeitsschritte begleitet. Das reichte von den halbjährigen Vorarbeiten mit Songschreiben über die achtwöchigen Aufnahmen (Bassist Kevin Wittwer: „Täglich zwölf bis 14 Stunden“) mit Produzent Wolfgang Stach in den Maarweg-Studios bis zum fertigen Album. Das ist ab Freitag als CD, Special Edition (mit Fotobuch) und Vinyl (Doppel-LP) erhältlich. „Unsere Songs in kleinen Rillen auf einer Schallplatte“, freut sich Niesen. „So etwas kannten wir bislang nur von unseren Eltern.“

Durchgängig konzipiertes Album mit 15 Titeln

Mit 15 Titeln haben Cat Ballou eher ein durchgängig konzipiertes Album vorgelegt, als eine CD rund um den einen oder anderen Hit. Dabei erklingt die Zusammenarbeit mit Rapper Mo-Torres („Liebe deine Stadt“) gleich doppelt. Zur bekannten Version gibt es noch eine ruhigere, gitarrenlastigere Variante, bei der der Text mehr in den Vordergrund gestellt wird.

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Doch welcher der neuen Titel sich eventuell zur Knaller-Nummer entwickelt, muss sich noch zeigen. Musikalisch klingt das Ganze im Vergleich zu den Vorgängern erwachsener. Da ist die Band auf einem guten Weg. „Von allen bisherigen CDs ist dies mein Lieblings-Album“, sagt Schönenborn. „Meins auch“, stimmte Schlagzeuger Hannes Feder zu. Für den ist die Entscheidung leicht, ist es doch das erste Album, an dem er mitwirkt: Feder ist erst seit März Bandmitglied.

Bereits zwei Titel für die Karnevalssession festgelegt

Für die Karnevalssession hat sich das Quartett mit „Su lang mer uns noch han“ und „Su noh bei dir su joot“ schon mal auf zwei Titel festgelegt. Schönenborn möchte noch die Ballade „Bröcke“ hinzufügen, denn das Lied habe eine Aussage. „Wenn uns och Täler un Flüsse entzwei’n,/ baue mer Bröcke, die uns verein’./ Dofür kämpfe mer, su schläht uns Hätz./ Un die Hoffnung, die stirv zoletz“, heißt es da im Refrain. Schönenborn: „Und zu Not kann man dazu auch Schunkeln.“

Köln taucht außer in „Liebe deine Stadt“ gar nicht auf. Stattdessen drehen sich die Themen um Liebe und Freundschaft, Sehnsucht und Leidenschaft, ums älter werden. Fast schon wie bei Roland Kaiser, allerdings inhaltlich wie musikalisch in einer ganz anderen Generation. „Wir sind halt im Moment in so einem Lebensabschnitt, der stark durch Liebe und Freundschaft bestimmt ist“, sagt Schönenborn. Und dazu gehören auch Zeilen wie „Do luurs mich aan wie vun nem Pääd jebütz“ im Lied „Bes an’t Engk“. So oder ähnlich habe seine Freundin geguckt, als er ihr den Heiratsantrag machte, verriet Niesen und lachte.

Außer Mo-Torres ist bei der CD und beim Release-Konzert noch bei „Die Liebe“ der Chor Gospel Fire dabei, ansonsten hat man alles als Quartett produziert. Niesen: „Jedes Lied soll auch live von uns zu viert umzusetzen sein.“  

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