Köln – Eine Aussage von Polizeipräsident Uwe Jacob auf einer Personalversammlung im Präsidium vorvergangene Woche hat ein Nachspiel im Landtag. Der SPD-Abgeordnete Martin Börschel spricht von „beleidigenden Äußerungen“ und will nun in einer Kleinen Anfrage von der Landesregierung wissen, wie sie die „interne und externe Kommunikation“ Jacobs bewertet.

Bei der nicht öffentlichen Veranstaltung vor etwa 400 Mitarbeitern hatte Jacob seinen Beamten erläutert, warum er Personal innerhalb der Behörde umschichten will. Die Pläne stoßen bei einigen Polizisten auf Unmut, auch der Mülheimer Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs (SPD) hatte öffentlich scharf Kritik geübt. Darauf Bezug nehmend soll Jacob in der Versammlung gesagt haben: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!“ Börschel will nun wissen, welche Konsequenzen die Landesregierung ziehen will.

Polizeipräsident bestätigt die Äußerung

Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigte der Polizeipräsident am Sonntag, diesen Satz gesagt zu haben – und erklärte: „Ohne mit mir gesprochen und damit Sachkenntnis erlangt zu haben, hat der Bezirksbürgermeister Aussagen gemacht, die bei den Menschen Ängste verursachen könnten. Ich habe deshalb gesagt, dass ich dazu gern den Kabarettisten Dieter Nuhr zitieren würde.“ Damit die Anwesenden auch verstanden, was er meinte, habe er den Kabarettisten „sinngemäß zitiert und damit bewusst pointiert gesprochen.“

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Den Satz selbst bedauert Jacob in seiner Stellungnahme ausdrücklich nicht, wohl aber, dass die Aussage aus einer internen Versammlung in die Öffentlichkeit gelangt sei. Schließlich machte Jacob Bezirksbürgermeister Fuchs ein Gesprächsangebot: „Sofern der Bezirksbürgermeister an Informationen zu den konkreten Plänen der Polizei Köln interessiert ist, kann er mich immer noch gerne ansprechen.“