„Gewisse Robustheit“ gefragtKölner Ordnungsdienst braucht dringend Verstärkung

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Onur Celik (r.) wirbt auf Plakaten für den Ordnungsdienst.

Onur Celik (r.) wirbt auf Plakaten für den Ordnungsdienst.

KÖln – Auf Plakaten in der ganzen Stadt ist Onur Celik seit Kurzem zu sehen. Darauf macht der 23-jährige Auszubildende zum Verwaltungsfachangestellten Werbung für den Ordnungsdienst der Stadt. Denn dafür sucht die Verwaltung dringend Verstärkung. Von den 258 Stellen im Ordnungsamt seien derzeit 94 unbesetzt, so Stadtdirektor Stephan Keller am Dienstag bei der Vorstellung der Werbekampagne.

Gleichzeitig solle die Zahl der Stellen im Außendienst nach und nach von derzeit 210 auf 300 erhöht werden. „Es liegt eine große Wegstrecke vor uns, bis wir die Soll-Stärke erreicht haben“, sagte Keller.

Neuer Ausbildungsgang

Die Stadt ändert zudem die Ausbildung für ihre Ordnungskräfte. Bisher wurden sie aus Quereinsteigern sowie aus Absolventen des Ausbildungsgangs zum Verwaltungsfachangestellten rekrutiert. In Zukunft sollen die meisten Mitarbeiter des Ordnungsamts den neuen Ausbildungsgang „Verwaltungsfachangestellter mit dem Schwerpunkt Öffentliche Ordnung“ durchlaufen haben. Auch diese dreijährige Ausbildung bereite auf viele Jobs vor, so der städtische Ausbildungsleiter Josef Johnen.

Die Aufgaben des Ordnungsdiensts würden dabei jedoch stärker berücksichtigt: „Die Auszubildenden werden in der Praxis viel breiter ausgebildet und es gibt zusätzliche Inhalte im Ordnungsrecht.“ Im kommenden Jahr soll der erste Durchlauf starten, die Bewerbungsfrist endet am 30. November dieses Jahres. 15 bis 20 Auszubildende werden aufgenommen.

„Gewisse Robustheit“ gefordert

Die Kandidaten bräuchten eine „gewisse Robustheit“, so Stephan Keller. Denn das Klima auf der Straße werde rauer. Gleichzeitig seien Fingerspitzengefühl, die Fähigkeit zur Deeskalation, ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl und viel verwaltungsrechtliches Know-how gefragt. Eine gute Qualifizierung sei wichtig, schließlich hätten die Mitarbeiter „polizeiähnliche Befugnisse“.

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Onur Celik liebt es, keinen normalen Bürojob zu haben, sondern an vielen Orten der Stadt auf die unterschiedlichsten Herausforderungen zu stoßen. „Ich bin froh, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe“, sagt er. Nach der Ausbildung werde er in jedem Fall beim Ordnungsdienst anfangen.

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