„heute-show“-ReporterKölner Comedian Lutz van der Horst startet Pop-Karriere

Lesezeit 3 Minuten
20200605-RAK-lutzvanderhorst-006

Lutz van der Horst beim Treffen auf dem Lenauplatz.

  • Der Kölner Comedian Lutz van der Horst will nun mit dem Popduo „Tippy Toppy" durchstarten.
  • Der erste Song „Disdance“ ist eine Hommage an die Popkultur der 80er Jahre und handelt von Liebe in Corona-Zeiten.
  • Axel Hilgenstöhler, der Produzent des Videoclips, hat schon mit Simply Red, Ice-T und Flea von den Red Hot Chilli Peppers gearbeitet.
  • Schafft es Lutz van der Horst auch an die Spitze der Charts?

Köln – Am Anfang stand der perfekte Titel für einen Popsong in Corona-Zeiten: „Disdance“ – und den Rest erledigte die kreative Umgebung des Lenauplatzes in Neuehrenfeld, die richtigen Leute und viel Kaffee aus dem nahen „Espresso Point“. Jetzt, einen Monat später, haben der Kölner Comedian Lutz van der Horst und der Regisseur Thilo Gosejohann tatsächlich den ersten Popsong ihres Lebens veröffentlicht.

Ab Mittwoch ist der „Disdance“ auf Spotify erhältlich, seit ein paar Tagen bereits bei Apple und Amazon Music. „Für mich geht gerade ein Kindheitstraum in Erfüllung“, sagt van der Horst beim Treffen auf dem Lenauplatz. „Ich wollte schon immer Popstar werden.“

TV-Zuschauer kennen den 44-Jährigen vor allem als Außenreporter der ZDF-„heute-show“, für die er auch als Autor arbeitet. Und nun will er in der Musikbranche durchstarten. „Wir wollen Platz Eins in den Charts, mindestens, sonst lösen wir uns auf.“ Und im Ernst? „Ein Platz unter den Top 100 wäre für mich eine Sensation, mir reicht auch die 99.“

Alles zum Thema Konzerte in Köln

Videoclip im Retro-Style der 80er Jahre

Seinen Song begreift van der Horst als Liebeslied und vor allem als Hommage an die Popkultur der 80er Jahre. „Nicht als Parodie, sondern als Verbeugung“, betont er. „Wir transportieren den alten Sound in die neue Zeit, mit viel Mut zum Gefühl, das tut uns allen gut, gerade in diesen Zeiten. Wir wurden durch Corona ja alle irgendwie aus unseren Routinen herausgehebelt und lernen uns jetzt neu kennen. Viele sind auch ein bisschen verrückter geworden.“

Tippy

Lutz van der Horst mit Thilo Gosejohann als neues Popduo „Tippy Toppy“.

Ein Eindruck, der sich beim Anschauen des „Disdance“-Clips auf Youtube durchaus verfestigt: In blassblauer Ballonseide, mit Goldkettchen um den Hals, Plastikhandschuhen und Anti-Viren-Visier vor dem Gesicht tanzen van der Horst und Gosejohann als Duo „Tippy Toppy“ zur selbst einstudierten Choreografie. Zum Refrain „Let’s do the disdance, desinfection in the air“ sprühen sie imaginäres Desinfektionsmittel in die Luft.

Musikproduzent in der Kaffeebar angequatscht

Die Regie übernahm Thilo Gosejohann, beim Erstellen des Clips half Musikproduzent und Gitarrist Axel Hilgenstöhler. Der 44-Jährige hat eine eigene Band, er war Tontechniker bei  Live-Auftritten von Simply Red und hat mit Künstlern wie Ice-T oder Flea von den Red Hot Chili Peppers gearbeitet. Ein Schwergewicht in der Branche. Aber Lutz van der Horst kannte ihn zunächst nicht. Auf der Suche nach „irgendjemandem, der ein Instrument beherrscht“ hatte er Hilgenstöhler vor ein paar Wochen einfach im „Espresso-Point“ am Lenauplatz angequatscht – und der sagte spontan zu. Erst als er weg war, habe Gosejohann ihn gefragt: „Lutz, weißt du überhaupt, wer das war?“

Das könnte Sie auch interessieren:

Als Tänzer treten die Comedians Hazel Brugger und Thomas Spitzer im Videoclip auf, bekannt durch  ihren Youtube-Kanal „Hazel und Thomas“. Auch sie hätten spontan zugesagt, erzählt van der Horst. „Sie kamen sofort vorbei. Sehr gut für uns, wir brauchten ja noch Celebrities, ein bisschen Starpower halt.“

Erstes Live-Konzert mit Extended-Mix geplant

Ihren ersten Live-Auftritt haben „Tippy Toppy“ vorige Woche im ZDF-Fernsehgarten absolviert, weitere sollen folgen. Kürzlich habe eine Fitnesskette angefragt, ob die beiden nicht ein Konzert im Studio spielen wollen, volle 90 Minuten. Das Problem: „Wir haben ja nur einen Song“, sagt van der Horst – und denkt laut weiter: „Man könnte natürlich so einen Extended-Mix  produzieren, dann würde es passen. Ich glaube, das machen wir.“

Sollte der „Disdance“ durch die Decke gehen, will „Tippy Toppy“ weiter machen, und zwar ganz im Stile großer Bands. Der zweite Hit, sagt van der Horst, klinge ja grundsätzlich immer ein bisschen wie der erste. Und der dritte sei dann eine Ballade. „Das ist genau unser Weg.“

KStA abonnieren