„Himmel und Kölle“Erstes Köln-Musical soll Ende Oktober Premiere feiern

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Die Autoren Moritz Netenjacob (l.) und Dietmar Jacobs (r.) mit den Hauptdarstellern (v.l.) Markus Schneider, Vera Bolten, Enrico de Pieri und Karen Müller

Köln – Lieder über Köln gibt es mehr als reichlich, aber nun kommt das erste Köln-Musical: „Himmel und Kölle“ soll Ende Oktober in der Volksbühne am Rudolfplatz Premiere haben und dann bis Februar laufen. Die Geschichte über einen jungen und leicht naiven katholischen Pfarrer, der aus der Provinz nach Köln versetzt wird und gleich bei seiner Ankunft in einen feierwütigen Junggesellinnen-Abschied gerät, stammt von Moritz Netenjakob und Dietmar Jacobs.

Die sind als Autoren regelmäßig für die „Mitternachtsspitzen“ und die „Stunksitzung“ tätig und haben an mehreren Fernseh-Formaten wie „Stromberg“ – dafür erhielten sie den Grimme-Preis – „Pastewka“, „Anke“, „Switch“, „Heute-Show“ und anderen mitgewirkt.

Die Stadt mit all ihren Facetten ist den Autoren vertraut

„Die Idee schwirrt schon seit einigen Jahren in unseren Köpfen herum“, sagte Netenjakob bei der Vorstellung des Projektes. „Wir haben ja schon Romane, Stücke, TV-Serien, Sketche und Ähnliches gemacht, aber noch nie ein Musical.“ Das sei schon eine Herausforderung, aber „man schreibt doch gerne über Dinge, die man gut kennt.“ Und die Stadt mit all ihren Facetten ist den Autoren vertraut. „Köln gibt so viel her, im positiven wie im negativen Sinne. Das reicht von Huldigung und Beweihräucherung bis zu bissiger Kritik“, sagt Jacobs, der in Mönchengladbach geboren ist, aber seit seinem Studium in Köln lebt. „Ich habe mich für diese Stadt entschieden und es nicht bereut.“

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Und so schicken die Autoren den Jungpfarrer Elmar (gespielt von Markus Schneider) und die angehende Braut Kathy (Karen Müller) – schwanger, aber nicht von ihrem Ehemann – eine Nacht lang durch den kölschen Sündenpfuhl. Mit viel Wortwitz und urkomischen Ideen, rasanten Szenenwechseln und mitreißender Musik geht es von der Domplatte zu den Liebesschlössern auf der Hohenzollernbrücke, in Shisha-Bars, Brauhäuser und an den Brüsseler Platz.

Mal melancholische Balladen, mal mitreißende Popsongs

Nachdem Netenjakob und Jacobs den Plot zusammen entwickelt, dann die einzelnen Szenen getrennt geschrieben und bearbeitet hatten, haben sie das fertige Stück „Satz für Satz“ mit Alistar Beaton durchgesprochen. Der gilt als einer der führenden britischen Dramatiker und Satiriker und war an mehreren Musical-Erfolgen im Londoner West End beteiligt. Die Musik zu den Liedern der Show – mal melancholische Balladen, mal mitreißende Popsongs und Schlagermelodien mit Ohrwurm-Charakter – hat Andreas Schnermann komponiert. Der Pianist unterrichtet an der Kölner Musikhochschule und arbeitete zuletzt auch am Schauspiel Bochum, am Theater Basel und am Düsseldorfer Kom(m)ödchen.

Die Regie des Stücks mit acht Darstellern und vier Musikern übernimmt Gil Mehmert. Der hat zuletzt „Elisabeth“, „Jekyll & Hyde“ und „Das Wunder von Bern“ inszeniert und sei – so Netenjakob - „derzeit der gefragteste und beste Musical-Regisseur Deutschlands“. Nachdem Autoren und Ensemble schon bei einem dreitägigen Workshop Texte und Lieder gelesen und gesungen haben, soll ab September in einer Halle in Ehrenfeld geprobt werden. Mehmert: „Wenn wir Ende Oktober wieder spielen können, müssen wir auch etwas Fertiges in petto haben. Darauf arbeiten wir hin.“ 

Das Musical „Himmel und Kölle“ soll vom 29. Oktober bis 7. Februar in der Volksbühne am Rudolfplatz laufen. Karten kosten ab 39 Euro und sind erhältlich bei Köln-Ticket und anderen Vorverkaufstellen. Sollten Vorstellungen aufgrund der aktuellen Lage nicht möglich sein, werden gekaufte Karten erstattet. 

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