„Ich sehe keinen LKW weniger“Keine Lösung für Verkehrs-Chaos im Rechtsrheinischen

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Der tägliche Stau auf der Bergisch Gladbacher Straße

Der tägliche Stau auf der Bergisch Gladbacher Straße

Köln-Mülheim – Nach schneller Abhilfe für die vom Verkehr geplagten Bewohner des rechtsrheinischen Kölner Nordens sieht es nicht aus. Zwar haben Verkehrsplaner aus Köln, der Stadt Bergisch Gladbach und aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis im vergangenen Jahr erstmals einen gemeinsamen 33-Punkte-Katalog vorgestellt, der vor allem auf die hochbelastete Bergisch Gladbacher Straße abzielt. Diese städteübergreifende Zusammenarbeit gilt bereits als großer Fortschritt. Doch Vieles, was die Autoren des Katalogs am Dienstag im Straßenbahn-Museum Thielenbruch vor rund 300 Bürgern vorstellten, bleibt Zukunftsmusik.

Vorrangiges Ziel ist es, die Menschen vom Auto auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen zu lassen und Verkehrsströme umzuleiten. Auf der Bergisch Gladbacher Straße werden schließlich teils mehr als 30000 Fahrzeuge pro Tag gezählt. Zu den Hauptverkehrszeiten staut es sich gewaltig. Angedacht sind Radpendler-Routen zwischen Köln, Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis, Schnellbus-Linien und längere Züge auf der Straßenbahn-Linie 4.

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Auf Bergisch Gladbacher Seite soll die Innenstadt über einen ehemaligen Bahndamm direkter an die Autobahn 4 gekoppelt werden und so den Verkehr im rechtsrheinischen Köln reduzieren. Auch der sechsspurige Ausbau der A4 zwischen dem Kreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Moitzfeld steht auf der Agenda. Mögliche Fertigstellung: 2032. Bei vielen anderen Vorhaben liegt eine Umsetzung in ähnlich weiter Ferne.

„Ich sehe keinen LKW weniger“

Einige Teilnehmer der Bürger-Veranstaltung zeigten sich deshalb enttäuscht. „Ich sehe keinen Lkw weniger auf der Bergisch Gladbacher Straße“, so ein Besucher. Auch Mülheims Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs gibt sich zerknirscht. Viele Projekte seien schon vor 30 Jahren in der Bezirksvertretung beschlossen worden: „Es geht alles zu langsam, einzelne Maßnahmen hätten längst umgesetzt werden können.“ So etwa eine Grüne Welle auf der Bergisch Gladbacher Straße.

Die könnte allerdings tatsächlich bald kommen. Die entsprechende Ampel-Programmierung soll laut Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik, bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Vom Clevischen Ring bis zur Stadtgrenze soll auf der Bergisch Gladbacher Straße zudem Tempo 30 gelten. Damit soll die Lärmbelastung der Anwohner reduziert werden. Geplant sei zudem, die Hauptverkehrsachse mit Flüsterasphalt auszustatten, so Harzendorf. Dies sei jedoch kurzfristig nicht umsetzbar.

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