„Ist der richtige Kanzlerkandidat“Kölner CDU-Abgeordnete begrüßen Laschet-Kandidatur

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Köln – NRW-Ministerpräsident und CDU-Bundesparteichef Armin Laschet wird Kanzlerkandidat von CDU und CSU. Der CDU-Bundesvorstand hatte sich mehrheitlich für Laschet ausgesprochen, dessen Konkurrent, CSU-Parteivorsitzender Markus Söder, zog daraufhin seine Bestrebungen einer Kandidatur zurück. Die Kölner Abgeordneten in Bundes- und Landtag sowie Stadtrat begrüßen die Kandidatur Laschets. Sie hatten ihn bereits im Vorfeld unterstützt. Jedoch äußern sie zum Teil auch Kritik am öffentlich Ausgetragenen Zweikampf zwischen Laschet und Söder.

„Es hat intern einige Verletzungen gegeben“

„Das Ergebnis des Auswahlverfahrens ist sehr in meinem Sinn, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht“, sagt Bundestagsabgeordneter Karsten Möring zum Rückzug Markus Söders zugunsten Armin Laschets. Der CDU-Parteichef sei der geeignetere Kanzlerkandidat, auch wenn der CSU-Vorsitzende sich in der Außendarstellung griffiger präsent habe. „Markus Söder gibt häufig holzschnittartige Statements ab“, die einen Sachverhalt einfacher erscheinen ließen als er tatsächlich ist. „Laschets Aussagen sind differenzierter“, als nun feststehender Kanzlerkandidat könne er sich nun störungsfreier „in der Öffentlichkeit beweisen.“ Der von vielen Misstönen begleitete Weg zur Laschets Kandidatur habe in der Union Spuren hinterlassen. „Die letzten Wochen waren nicht schön. Es hat intern einige Verletzungen gegeben. Aber die Wunden werden heilen“, sagt Möring. Es gehe nun nicht mehr um CDU und CSU, sondern um „gemeinsame Aufgabe“ einen guten Bundestagswahlkampf zu führen.

„Der richtige Kanzlerkandidat“

Auch Gisela Manderla ist „sehr zufrieden“ mit dem mehrheitlichen Votum des Parteivorstands für die Kandidatur des NRW-Ministerpräsidenten. „Armin Laschet ist der richtige Kanzlerkandidat für Deutschland“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Sie sieht Laschet durch das zähe Ringen um den Unionskandidaten nicht beschädigt. „Es war ein langes demokratisches Auswahlverfahren. Aber er geht gestärkt daraus hervor“, findet Manderla. Laschet habe erneut bewiesen, „dass er für eine Sache kämpfen kann. Das zeichnet ihn aus.“ Und auch Söder sieht sie nicht geschwächt, er habe sich an sein Versprechen gehalten, das Votum der Mutterpartei CDU zu akzeptieren.

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Heribert Hirte, ebenfalls Mitglied des Bundestags, sagt, mit Laschet „haben wir einen Kandidaten, der der Union ein starkes Ergebnis in der Mitte einfahren kann.“ Es gehe nun darum, „den Zusammenhalt unserer gesamten Gesellschaft zu stärken - und das kann nur Armin Laschet." Die Entscheidung der Bundesparteispitze empfindet er als weise: „Das Votum durch den Parteivorstand war klar und eindeutig und setzt sich wohltuend von den Diskussionen der Tage zuvor ab.“

„Zu lange öffentliche Debatte"

„Er regiert sehr gut, praktiziert Teamplay, modernen Führungsstil und hat immer ein Ohr für andere Meinungen“, urteilt Landtagsabgeordneter Oliver Kehrl über Laschet und hat bereits weitere Personalien im Blick: „Wichtig jetzt auch, den Kreis des Mittelstands um Carsten Linnemann und Friedrich Merz mitzunehmen bei der Modernisierung unseres Landes."

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„Die gestrige Nominierung von Armin Laschet wird von mir ausdrücklich begrüßt. Sie beendet eine zu lange öffentliche Debatte um die Kanzlerkandidatur, und die breite Unterstützung verschafft jetzt notwendigen Rückenwind für den Wahlkampf“, sagt Bernd Petelkau, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat. „Das Verfahren hätte sicherlich besser laufen können. Jetzt gilt es, schnell eine Mannschaft zu berufen, die gemeinsam mit Armin Laschet den Wahlkampf aufnimmt und klar macht, wofür die Union steht“, fordert er. Die von manchen in der Union geäußerte Kritik, dass die Parteibasis bei der Wahl zwischen Laschet und Söder, der auch in der CDU einige Unterstützer hatte, zu wenig Gehör fand, sieht Petelkau nicht: „Der Bundesvorstand ist das richtige Gremium für eine Kandidatenkür. In ihm sind alle Regionalverbände und die Vereinigungen der Bundespartei vertreten. Damit spiegelt er die Struktur der Partei optimal wider.“

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