„Kinderrechte jetzt“Köln feiert 30. Weltkindertag auf dem Roncalliplatz

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Der 30. Weltkindertag in Köln wurde am Sonntag auf dem Roncalliplatz gefeiert.

Köln – Auf dem Roncalliplatz steht ein großer Aufsteller, er hat zehn Seiten: Eine für jedes Kinderrecht. „Recht auf Gleichbehandlung“ fordert das erste, der Aufsteller zeigt Kunstwerke Kölner Kinder am Sonntag, dem 30. Weltkindertag. Der Tag läuft unter dem Motto „Kinderrechte jetzt“, rund 100 Zuschauer sind auf dem Platz zusammengekommen. In den Jahren vor der Pandemie veranstalteten Initiativen am Rheingarten und Heumarkt verschiedene Aktionen, um die Kölner Kinder gebührend zu feiern. Dieses Jahr beschränkt sich die Hauptfeier auf den Roncalliplatz.

Die Stadt Köln, der Linoclub, Unicef, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Versicherung DEVK haben den Tag organisiert. Helena M. und ihre Mutter haben ihren Stadtspaziergang für die Veranstaltung kurz unterbrochen: „Ich finde, jedes Kind sollte Eltern haben“, sagt die Fünfjährige, und bezieht sich damit auf das neunte Gesetz, „Recht auf elterliche Fürsorge“. Der Aufsteller in der Platzmitte zeigt ein gemaltes Bild: Ein Kind mit zwei Eltern, in den Figuren stehen die Wörter: „Essen“, „Förderung“ und „sicheres Zuhause“. Ihre Mutter hat sich bisher nicht so viele Gedanken um Kinderrechte gemacht: „Wo ich hier die Forderungen sehe wird klar, warum wir uns für unsere Kinder einsetzen müssen. Eigentlich gehören Kinderrecht ins Grundgesetz“, sagt die 36-Jährige. Die Diskussion um Kinderrechte und ihre Aufnahme im Grundgesetz hält weiter an, bisher sind sie dort nicht verankert.

Reker: „Kinder sind unsere Zukunft“

Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist Sonntagmittag auf den Platz gekommen: „Kinder sind unsere Zukunft und sie haben das Recht, besonders geschützt zu werden“, sagt sie in ihrer Rede, „wir alle müssen an der Umsetzung der Kinderrechte dranbleiben. Unterstützen wir die junge Generation, zahlt sich das langfristig für alle aus.“ Dieser Kindertag sei ein besonderer, weswegen auch trotz der Pandemie in den Veedeln kleine Veranstaltungen für Kinder organisiert wurden.

Alles zum Thema Henriette Reker

Rund 50 Initiativen waren in allen neun Stadtbezirken präsent, schon vergangene Woche feierten sie Kölns Kinder mit verschiedensten Aktionen: Hüpfburgen, Ralleys und Informationsveranstaltungen machten Kinderrechte in der gesamten Stadt sichtbar. Auf dem Roncalliplatz spricht auch Martin Dietrich, kommissarischer Direktor der BZgA: „Kinder müssen gesund aufwachsen, was nur geht, wenn ihre Bezugspersonen dafür sensibilisiert sind. Nur so können wir Kinder zu starken Persönlichkeiten erziehen.“

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Moritz Schütte ist heute mit seinem Roller unterwegs, der kleine Kölner spielt besonders gerne auf dem Spielplatz im Stadtgarten: „Davon kann es bitte mehr geben“, sagt der Dreijährige. Sein Vater, Julian Schütte, ist heute mit ihm unterwegs: „Manchmal glaube ich, wir haben unsere Kinder gar nicht auf dem Schirm. Wenn ich von den Missbrauchsfällen in der Kirche oder in Bergisch Gladbach höre, wird erst wieder klar, wo Kinder überall besser geschützt werden müssen. Wir sollten viel präventiver denken“, sagt er. Einen Weltkindertag begrüße er zwar, jedoch müssten den Worten auch Taten folgen: „Ich will meinem Sohn in Köln die bestmögliche Kindheit bieten können. Da hoffe ich auf Hilfe vom Gesetzgeber“, sagt Schütte.

Frederico da Silva kommt aus Brasilien, seine Tochter Maira ist in Deutschland geboren: „Kinder sollten weltweit die gleichen Rechte haben. Erst dann können wir Erwachsene mit unserer Arbeit zufrieden sein, Aber es ist gut, dass die Stadt den Tag feiert, nächstes Jahr schaue ich früher, ob wir mit Maira zu Veedels-Aktionen gehen. Dieses Jahr haben wir es leider nicht geschafft.“  

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