„Köln 50667“-Star Yvonne Pferrer„Instagram ist ein Vollzeitjob“

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Yvonne Pferrer

Schauspielerin Yvonne Pferrer beim Interview im Café Bauturm an der Aachener Straße.

Köln – Jeder zeigt sich nur von seiner besten Seite. Was er Unglaubliches erlebt, welche Traumziele er bereist, welche tollen Kleidungsstücke er tragen kann, wie super er aussieht.

Es sind Oberflächlichkeiten, auf die es ankommt, um tausende von Abonnenten zu beeindrucken. Die inneren Werte sind nebensächlich. Jedenfalls in den sozialen Netzwerken.

„Auf Instagram-Bildern ist so viel gefakt und dennoch vergleichen sich die Leute auf diese Weise mit anderen. Alle scheinen perfekt zu sein, nur man selber nicht“, sagt Schauspielerin Yvonne Pferrer, die durch die Reality-Soap „Köln 50667“ bekannt wurde.

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Viele würden sich oftmals nicht mehr mit sich selber beschäftigen. Sich nicht mehr auf die eigenen Interessen und Fähigkeiten konzentrieren.

Und genau dagegen möchte die 23-Jährige mit ihrem vor kurzem veröffentlichten Buch „Was mich happy macht“ ankämpfen.

Allerdings nicht mit schlauen Sprüchen, poetischen Sätzen oder vermeintlich klugen Ratschlägen – wie man es vermuten würde.

Ein Tagebuch zum Ausfüllen

„Ich habe schon immer Tagebuch geschrieben und so kam auch die Idee für das Buch“, sagt Pferrer. Dabei rausgekommen ist ein Tagebuch zum Ausfüllen: Wie sieht mein perfekter Tag aus? Worum könnten mich andere Menschen beneiden? Welche sind die fünf Orte, an denen ich mich am wohlsten fühle?

„Es ist ein Erinnerungsalbum, bei dem sich die Leute mal wieder ganz auf ihre Wünschen konzentrieren und sich ein Stück weit besser kennenlernen können. Denn das Wichtigste ist doch, dass man glücklich und zufrieden ist.“

Die Kölnerin selber sei mit ihrem Leben zufrieden, habe bisher immer nur das gemacht, was sie wirklich wollte. Für ihre Rolle der Anna in „Köln 50667“ brach sie die Schule ab. Vier Jahre wirkte sie in der Serie mit, verliebte sich dort in ihren Kollegen Jeremy Grube, mit dem sie auch heute noch zusammen ist.

„Ich hatte wirklich Glück und es war eine tolle Erfahrung, auch wenn dahinter harte Arbeit gesteckt hat. Doch ab einem gewissen Zeitpunkt hatte ich so viel Energie in mir, ich wollte noch so viel Neues sehen.“

„Ein Schnappschuss reicht nicht“

Daher verließ sie die Serie und ging zurück zur Schule, um ihr Fachabitur nachzuholen. „Ich wollte einfach die Möglichkeit haben, etwas studieren zu können, wenn ich das möchte“, so Pferrer.

Das hat sie bis heute allerdings nicht getan. Im vergangenen Jahr entwarf sie ihre eigene Modekollektion, zudem arbeitete sie als Schauspielerin und Model.

Bei Instagram hat sie mittlerweile über 600.000 Abonnenten, „das ist wirklich ein Vollzeitjob, da bei dieser Abonnenten-Anzahl ein kurzer Schnappschuss nicht ausreicht“.

Teilweise sitze sie bis in die Nacht vor ihrem Computer, um Bilder zu bearbeiten oder sich passende Sprüche auszudenken.

Wie genau ihr Jahr 2018 aussehen wird, weiß Yvonne Pferrer allerdings noch nicht genau. Nur, dass sie sich wieder mehr auf die Schauspielerei konzentrieren wolle.

„Früher habe ich immer viel für die Zukunft geplant, das mache ich heute nicht mehr großartig. Es geht schließlich darum, einfach das zu machen, was man liebt. Und darum weiß ich auch, dass alles cool wird, solange ich nur weitermache.“

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