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„Längst überfällig“Stadt Köln hat ab Dezember ein Amt für Integration und Vielfalt

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Integration Symbolbild dpa

In Köln gibt es ein neues Amt für Integration. (Symbolbild)

Köln – Ein neues Amt für Integration und Vielfalt wird ab Dezember seinen Dienst aufnehmen. Gebündelt werden sollen hier die Mitarbeiter mehrerer Dienststellen aus den Bereichen Einwanderung, Integration, Vielfalt und Inklusion, erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie will mit dem neuen – in ihrem Dezernat angesiedelten – Amt das Thema Integration zu Chefsache machen. „Köln ist ein Erfolgsmodell für Integration, ohne Integration wäre Köln nicht denkbar“, sagte sie.

Reker unterstrich, dass ein Drittel der Kölner einen Migrationshintergrund haben, ein Prozent der Einwohner als Flüchtlinge in städtischen Einrichtungen leben und sich zehn Prozent der Kölner als Lesben, Schwule, Bi-, Trans- oder Intersexuelle bezeichnen. Zudem gebe es 80 Glaubensgemeinschaften in der Stadt, die im Rat der Religionen vertreten seien.

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Neuer Chef des Integrationsamtes wird der Flüchtlingskoordinator Hans Oster. Ihm unterstehen ab Dezember 84 Mitarbeiter, die beispielsweise aus den Fachbereichen Vielfalt, dem Interkulturellen Dienst für Jugend und Familie, der Flüchtlingskoordination, der EU-Osterweiterung und der Integrationskurse kommen. Letzteres war bislang dem Ausländeramt zugeordnet. Unter anderem soll es im Integrationsamt Fallmanager für Zuwanderer geben. Diese sollen eine Lotsenfunktion etwa zwischen Wohnungsamt, Jobcenter und Ausländeramt übernehmen.

Alles zum Thema Henriette Reker

„Längst überfällig“

Der Vorsitzende des Integrationsrats, Tayfun Keltek, begrüßte die Einrichtung des neuen Amts: „Das ist eine Forderung, die wir seit 15 Jahren stellen“, sagte er. „Das Amt war längst überfällig.“ Keltek erwartet, dass im neuen Amt mehr Fachkompetenz gebündelt wird, als sie in den verschiedenen Fachbereichen, die bislang in der Verwaltung verstreut waren, vorhanden sei.

Hauptaufgabe des Integrationsamtes müsse es sein, dass Migration als Vorteil, nicht als Defizit gesehen werde. Claus-Ulrich Prölß vom Kölner Flüchtlingsrat stuft das neue Amt als „generell gut“ ein. Abzuwarten bleibe, ob die verschiedenen Ämter und Dezernate gut zusammenarbeiten und die Abläufe besser koordiniert würden.

Reker kündigte zudem eine Imagekampagne der Stadt mit dem Titel „Unsere Vielfalt. Kölns Stärke“ an. Damit will die Stadt mit fünf unterschiedlichen Plakatmotiven an 390 Standorten ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Geworben wird auch im Internet mit mehreren Kurzfilmen und dem Hashtag #koelnervielfalt.

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