„Mehr geleistet, als bezahlt wird“Beschäftigte in Kölner Kitas fordern höhere Löhne

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Die hauswirtschaftlichen Unterstützungskräfte demonstrierten vor dem Kölner Rathaus.

Köln – „Wir wollen mehr! Wir wollen mehr!“, rufen rund 20 Demonstrierende am Mittwochnachmittag vor dem Kölner Rathaus. Sie sind dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt, die für die sogenannten hauswirtschaftlichen Unterstützungskräfte in Kitas, kurz HUKs, mehr Geld fordert. Die HUKS werden von der Stadt Köln noch immer nach Entgeltstufe 1 bezahlt – eine Gehaltsstufe, die Henriette Reker in ihrem Kommunalwahlkampf 2020 versprochen hatte abzuschaffen.

Zu wenig Gehalt für eine Großstadt wie Köln

In der Entgeltstufe 1 im öffentlichen Dienst verdient man rund 2000 Euro brutto. Zu wenig in einer Stadt wie Köln, zumal die meisten Beschäftigten nur in Teilzeit eingestellt würden, meinen die Demonstrierenden und Verdi. „Es wird viel mehr geleistet, als bezahlt wird“, sagt die hauswirtschaftliche Unterstützungskraft Andrea Zogaj. „Wir sorgen für Entlastung in den Gruppen indem wir Essen zubereiten oder spülen. So können sich die Erzieher voll auf die Kinder konzentrieren.“

Die HUK-Kräfte sind die letzte Beschäftigungsgruppe in Köln, die noch nach Entgeltstufe 1 bezahlt wird. „Die Beschäftigten haben Höhergruppierungsanträge gestellt, die jedoch noch nicht bearbeitet wurden“, sagt Gewerkschaftssekretär Philipp Stewart. Vor wenigen Wochen wurde daher dem Jugendamtsleiter eine Petition mit rund 2000 Unterschriften von Beschäftigten der Stadt überreicht.

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Druck auf Stadt soll erhöht werden

„Ich bin hier solidarisch für meine Kolleginnen“, sagt auch Erzieherin Birgit Horlemann. „HUK-Kräfte sollen ihrer Arbeit entsprechend bezahlt werden, also mindestens Entgeltgruppe 2, wenn nicht 3.“ Brutto würde das einen Unterschied von bis zu 400 Euro ausmachen.

Die Stadt Köln sei eine der letzten großen Kommunen, die die Entgeltstufe 1 überhaupt noch zahle, so Gewerkschaftssekretär Stewart. „Die Beschäftigten arbeiten teils seit zehn Jahren für die Stadt. Es wird Zeit, dass sie endlich mehr Geld bekommen.“ Dazu wolle man den Druck auf die Stadt in den kommenden Wochen noch erhöhen.

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