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„Mögliche Notlage“Köln reduziert Straßenbeleuchtung – Krisenstab gebildet

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Im März wurde der Kölner Dom zuletzt für eine Stunde abgeschaltet. 

Köln – Die Stadt Köln wird in den kommenden Tagen verschiedene Maßnahmen umsetzen, mit denen Energie gespart werden soll. Hintergrund ist der massive Preisanstieg für Erdöl und Erdgas und die massive Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. Durch die Sanktionen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat sich die Lage in der Energieversorgung zuletzt massiv verschärft.

„Jede und jeder soll einen Beitrag leisten um Energie zu sparen und damit einer möglichen Notlage im Herbst und Winter vorbeugen“, betonte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) in diesem Zusammenhang. „Auch wir als Stadtverwaltung gemeinsam mit unseren städtischen Unternehmen wollen unseren Beitrag leisten und gehen mit dem Maßnahmenpaket heute den ersten Schritt.“

Beleuchtung des Kölner Doms wird ab 23 Uhr abgeschaltet

Die Kölner Verwaltung hat gemeinsam mit den städtischen Unternehmen in den vergangenen Wochen zahlreiche Anpassungen erarbeitet. Wie die Stadt nun mitteilte, werden einige Maßnahmen bereits in den kommenden Tagen umgesetzt.

Alles zum Thema Henriette Reker

So wird die Straßenbeleuchtung ab 23 Uhr auf 50 Prozent heruntergedimmt, später ein- und früher ausgeschaltet. Die Beleuchtung repräsentativer Bauwerke wird zunächst um 23 Uhr, ab Herbst um 22 Uhr abgeschaltet. Betroffen sind etwa der Dom, die romanischen Kirchen, das Historisches Rathaus, die Hohenzollernbrücke und die Severinsbrücke.

Auch weitere Illuminationsbeleuchtungen an insgesamt mehr als 132 Objekten werden abgeschaltet, insgesamt soll an mehr als 1000 Strahlern gespart werden. Damit fällt die mehrfach preisgekrönte Kölner Nachtbeleuchtung nun vorerst aus. Auch die Beleuchtung der Pylonen am Rhein-Energie-Stadion wird abgeschaltet.

Stadt Köln spart in eigenen Büros, an Schulen und in Lagerhallen

Die Temperatur in den städtischen Büros soll in der Heizperiode zudem maximal 19 Grad betragen. In den Sommermonaten wird die Klimatisierung städtischer Innenräume auf ein betriebsnotwendiges Minimum reduziert. Die Raumtemperatur in den Schulen wird während der Ferienzeiten überall dort, wo weder Ganztagsbetreuung noch Ferien-Betrieb stattfindet, nicht abgesenkt. Die Maßnahme wurde in den vergangenen zwei Jahren bereits erprobt.

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In Fahrzeughallen, Waschhallen und Lagerhallen werden Raumtemperatur und Energieverbrauch so angepasst, dass diese nur frostfrei gehalten werden, darüber hinaus aber keinen Strom mehr verbrauchen. Außerdem kündigte die Stadt eine Kampagne der Rhein-Energie mit Tipps zum Energiesparen an.

Andrea Blome soll neuen Kölner Energie-Krisenstab leiten

Zudem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung für ein möglichst energieeffizientes Verhalten sensibilisiert. Die Stadt verspricht sich davon, unnötigen Energieverbrauch im Arbeitsalltag etwa durch die Nutzung des Stand-by Betriebs spürbar zu reduzieren. Gezielt sollen hierfür Hausmeisterinnen und Hausmeister geschult werden. „Ich bitte die Kölnerinnen und Kölner schon jetzt, überall dort, wo es ihnen möglich ist, Energie einzusparen. Jeder Beitrag hilft“, sagte Henriette Reker.

Für die Koordinierung und Umsetzung möglicher weiterer Maßnahmen hat die Kölner Oberbürgermeisterin zudem beschlossen, dass die bislang bestehende „Taskforce Energiesicherheit“ in einen Krisenstab unter der Leitung von Stadtdirektorin Andrea Blome umgewandelt wird. 

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