„Nicht glücklich“Kölner Hänneschen-Theater beendet Spielzeit wegen Corona-Krise

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Die Leiter des Hänneschen Theaters Udo Müller (l.) und Werner Schlangen (Archivbild)

Köln – Hänneschen, Bärbelchen, Speimanes, Tünnes und Schäl bleiben weiter im Homeoffice: Das Hänneschen-Theater hat die aktuelle Spielzeit vorzeitig beendet. Nach den Absagen des Ostermärchens und der Hänneschen-Kirmes kam nun auch das Aus für die Wiederaufnahmen von „Offenbach – Zwesche Kölle un Paris“ und „Et kölsche Jrundjesetz“. Weiterhin geschlossen bleiben Foyer und Kasse, der Start des Kartenvorverkaufs für die Spielzeit 2020/21 wurde vom 6. Mai auf den 13. Mai verschoben. Karten können nur telefonisch oder schriftlich reserviert werden. Dies bestätigte der stellvertretende Intendant Udo Müller auf Anfrage.

„Wir sind natürlich nicht glücklich, aber in Absprache mit Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach haben wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, die restlichen Veranstaltungen abzusagen. Derzeit sind die Gegebenheiten im Theater am Eisenmarkt nicht ausreichend, um einen optimalen Schutz für unser Publikum und die Mitarbeiter zu gewährleisten. Wir blicken aber nach vorne und konzentrieren uns nun auf die neue Spielzeit.“ Die kann nach jetzigem Stand frühestens Ende August/Anfang September starten.

Hänneschen-Intendantin Kemmerling im Sabbatical

Müller leitet das Theater seit Januar gemeinsam mit Ensemble-Kollege Werner Schlangen. Hänneschen-Intendantin Frauke Kemmerling war ab diesem Zeitpunkt im Sabbatical. Diese Auszeit neigt sich dem Ende zu. Am 5. Mai kehrt sie an ihren Arbeitsplatz zurück. In die aktuellen Entscheidungen war sie schon mit eingebunden. „Wie viele andere im Kulturbereich müssen wir auf Sicht fahren und überlegen unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen wir das Theater wieder eröffnen können. Es dreht sich nicht um die Frage, was alles nicht geht, sondern darum, was möglich ist“, sagt Kemmerling.

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Konkret bedeutet das: Die Offenbach-Kostüme und Requisiten wandern wieder in die Schränke, das Ensemble nimmt Kurs auf die neuen Stücke „Klassefahrt noh’m Drachefels“ und „D’r Rhing erop, d’r Rhing erav“. Bei beiden spielt das Schiff „Wappen von Knollendorf“ eine zentrale Rolle. Dieses Schiff aus der Flotte der „Köln-Düsseldorfer“ befindet sich auf der Werft in der Hänneschen-Werkstatt und wird von Werkstattleiter Ralf Bungarten und Mitarbeiter Markus Henn restauriert. Es war bereits 1989 schon einmal bei den Aufführungen der Puppensitzung im Einsatz.

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Rolf Bungaten und die „Wappen von Knollendorf“

Parallel wird in der Puppenabteilung gearbeitet. „Jeweils in Zweierteams, die sich tageweise abwechseln“, sagt Müller, der auch der Autor und Regisseur des nächsten Abendstückes ist. Textarbeiten finden im Homeoffice statt. Der musikalische Leiter Jura Wajda und die Musiker der Hänneschen-Band proben in angemessener Sicht- und Hörweite zueinander. Müller hofft, im Juni mit den szenischen Proben beginnen zu können.

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