„Nur Überschrift gelesen“Kölnerin teilt antisemitischen Text und muss Strafe zahlen

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Symbolbild

Köln – Wegen Volksverhetzung hat das Kölner Amtsgericht am Montag eine 59-jährige Frührentnerin aus Merheim zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen à zehn Euro verurteilt. Am 5. März dieses Jahres hatte sie auf ihr Facebook-Profil einen vor antisemitischen Klischees strotzenden Post gestellt.

Darin hieß es unter anderem, der Holocaust sei „eine fast so große Lüge wie die Corona-Pandemie“. Beides hätten sich „die Juden“ ausgedacht. Zum Post gehörten verschwörungstheoretische Betrachtungen darüber, warum Deutschland den Ersten und Zweiten Weltkrieg verloren hat.

Kölnerin bereut Post auf Facebook

Die Angeklagte zeigte sich geständig und reuig, schränkte allerdings ein, sie habe nicht groß darüber nachgedacht, was sie da postete. Sie habe den Text nicht selber verfasst, sondern ohne ihn durchzulesen aus einem Telegram-Kanal kopiert. „Ich dachte, es geht nur um Corona“, sagte sie, „wahrscheinlich habe ich nur die Überschrift gelesen.“

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Kritik an den Corona-Maßnahmen der Regierung sei legitim, sagte der Staatsanwalt in seinem Schlussvortrag. Behaupte man aber, „die Juden sind schuld“, sei das Antisemitismus, und leugne man den Holocaust, begehe man eine Straftat. „Hier verstehen wir überhaupt keinen Spaß“, sagte der Amtsrichter in der Urteilsbegründung. 

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