„Seit 15 Monaten kaltgestellt“Veranstalter in Köln machen auf prekäre Lage aufmerksam

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Feuerwerk über der Lanxess Arena

Köln – Drei Mal erhellt ein kurzes Feuerwerk über der Lanxess-Arena die Kölner Luft, drei Mal jubeln die knapp 40 umherstehenden Zuschauenden. Zum zweiten Mal fand am Dienstag, den 22. Juni deutschlandweit die Night of Light statt: Unter den Mottos #AlleLichtMachen und #AlarmstufeRot wurden deutschlandweit laut Veranstaltern 1646 Gebäude rot angestrahlt.

Die Aufmerksamkeit soll so auf die ausgefallenen Veranstaltungen und leergebliebenen Plätze der letzten Monate gerichtet werden. „Ab September muss es erlaubt sein, wieder Events in Vollauslastung durchzuführen“, sagt Stefan Löcher, Geschäftsführer der Lanxess-Arena.

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Rot angestrahlt: Das Reiterdenkmal am Heumarkt

Eine klare Perspektive sei das Wichtigste für die Veranstaltungsbranche, so Löcher. „Die gibt es in anderen Ländern auch. Fast alle Studien zeigen, dass das Risiko selbst bei Vollauslastung nicht wirklich groß ist.“ Der Schlüssel sei die 3G-Regel: Geimpft, Genesen, Getestet. „In unserer Arena gibt es so eine hundertprozentige Nachverfolgbarkeit.“

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In Köln waren auch noch einige andere Gebäude und Denkmäler rot beleuchtet – zum Beispiel das Riesenrad, das Hotel Maritim und das Reiterdenkmal auf dem Heumarkt. An Letzterem wollten Kölner Gästeführer auf sich aufmerksam machen. Wegen des Dauerregens gab es aber weder die angekündigten „kölschen Töne“, noch die Wortbeiträge.

„Viele Gästeführerinnen haben den Beruf gewechselt“

Doch die Probleme der Branche seien trotzdem ernst, sagt Günter Klein von den FF Stadtführungen. „Ich musste sogar Teile meiner Rente auflösen. Jetzt dürfen wir wieder arbeiten - doch von Umsätzen sind wir weit entfernt." Seine Kollegin Ilona Priebe von den Erlebnistouren Köln & Region zieht ebenfalls düstere Bilanz: „Viele Gästeführerinnen haben den Beruf gewechselt. Seit 15 Monaten werden wir kaltgestellt.“

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Das Messehochhaus

Untätig waren sie aber nicht, so schlugen sie der Stadt Köln ein Konzept zur Wiederbelebung der Kultur vor. „Wir wollten ein großes Stadtfest mit Kultur-, Gastro-und Einzelhandels-Gutscheinen für jeden Kölner organisieren. “ Doch der Vorschlag wurde von der Stadt mit Verweis auf eine andere Gutschein-Aktion abgelehnt. Priebe finde es schade, wie „lieblos“ die Stadt mit der eigenen Kultur-Szene umgehe.

Das Feuerwerk über der Lanxess-Arena und das rot beleuchtete Reiterdenkmal am Heumarkt werden ihrer Meinung nach deshalb nächstes Jahr wieder in Köln zu sehen sein. „Nächstes Jahr um diese Zeit wird die Veranstaltungsbranche immer noch kämpfen müssen, da bin ich mir ganz sicher.“

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