„Stehen kurz davor zu kollabieren“Fortuna Köln fordert von der Stadt neue Plätze
Die vielen Mannschaften müssen sich die wenigen Plätze auf der Anlage teilen.
Copyright: Stefan Rahmann
Köln – Der Chef ist sauer. Und er lässt keinen Zweifel daran, warum das so ist: „Die Zustände im Jean-Löring-Sportpark sind unzumutbar“, fasst Hanns-Jörg Westendorf, Präsident von Fortuna Köln, mit einem Satz zusammen, was ausführlicher in der Online-Petition zu lesen ist, die der Verein gestartet hat. „Farbe bekennen für Fortuna Köln“ heißt es darin. Vier zusätzliche Trainingsplätze für die Fußballer und eine neue Sechsfach-Turnhalle fordert der Südstadt-Klub.
„Es ist bei uns leider Normalität, dass die Bundesligamannschaften der U19 und U17 parallel mit der U23 auf unserem einzigen Kunstrasenplatz trainieren müssen. Alle anderen Mannschaften, die uns genauso wie die vorgenannten Teams am Herzen liegen, erleiden das gleiche Schicksal. Dass sich bis zu vier Mannschaften einen Platz zum Training teilen müssen, ist gängige Praxis“, ist in der Petition zu lesen. „Die Halle ist in einem schrecklichen Zustand“, erklärt Westendorf. Die Duschen müssten immer wieder gesperrt werden wegen Legionellen im Wasser. Im Keller tropfe das Wasser von der Decke. Und von den Toiletten wolle er gar nicht erst reden.
Fortuna Köln: „Stehen kurz davor zu kollabieren“
Neben dem Kunstrasenplatz verfüge die Fortuna noch über einen Ascheplatz. Der sei aber oft gesperrt, weil die Drainage zum Entwässern nichts tauge. „Seit 2012 reden wir über den Neubau der Sporthalle. 2015 haben wir mit der Verwaltung zielführende Gespräche über den Ausbau des Sportparks geführt. Es gab auch ein konkretes Konzept. Passiert ist seitdem nichts“, ärgert sich der Fortuna-Präsident. Die selbsternannte Sportstadt Köln solle endlich auch ihre soziale Verantwortung wahrnehmen. „Bei uns spielen 500 Mädchen und Jungen aus 25 Nationen. Das ist echte Integration.“ Mittlerweile müsse der Klub sogar Kindern absagen, die mittrainieren wollten. „Wir können nicht mehr wachsen. Wir stehen kurz davor zu kollabieren“, so Präsident Westendorf.
Das könnte Sie auch interessieren:
Immerhin haben die zuständigen Ratsausschüsse kürzlich den „Bedarf für die Umstrukturierung des Jean-Löring-Sportparks“ festgestellt und knapp 400.000 Euro bewilligt. Die gehen an einen Projektsteuerer, der zunächst ermitteln soll, was genau gebaut wird – und von wem. Man steht also ganz am Anfang der Planungsphase.
Sechsfach-Sporthalle in Köln in Planung
Laut Jürgen Müllenberg vom städtischen Presseamt entwickelt sich alles in die richtige Richtung: „Die bedarfsgerechte Umwandlung der Bezirkssportanlage Süd/Jean-Löring-Sportpark ist ein Pilotprojekt im Rahmen der Entwicklung der Parkstadt Süd und entsprechend in der Planung.“
Direkt morgens wissen, was in Köln passiert
Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden!
Was bringt der Tag? Was kann ich in Köln unternehmen? Wo sollte ich essen gehen? Oder soll ich vielleicht doch lieber ein Rezept nachkochen? Wie ist die aktuelle Corona-Lage in der Stadt? Und welche Geschichten sollte ich auf keinen Fall verpassen?
All das liefern wir Ihnen in unserem Newsletter „Stadt mit K“ von Montag bis Freitag immer bis spätestens 7 Uhr bequem und kostenlos in ihr E-Mail-Postfach.
Als Newsletter-Abonnent erhalten Sie außerdem regelmäßig exklusive Informationen und können an interessanten Aktionen und Gewinnspielen teilnehmen.
Jetzt für „Stadt mit K“ anmelden und über Köln auf dem Laufenden bleiben!
Mit dem vorgesehenen Neubau einer Sechsfach-Sporthalle, Funktionsbereichen für das Südstadion, der notwendigen Zahl an Stellplätzen samt Verkehrsanbindung und den Sportfreianlagen handele es sich um ein „komplexes Bauprojekt“. Wegen der Vielzahl der zu klärenden Fragen stehe die Stadt hierzu in regelmäßigem Austausch mit Fortuna Köln, teilt die Verwaltung mit. Für die Nachwuchsfußballer können die Planungen angesichts des kühleren Wetters nicht schnell genug gehen: Auf dem Ascheplatz sind große Pfützen zu sehen.