„Tolles Gefühl, hier geehrt zu werden“Fine Food Days Cologne mit Gala-Abend beendet

Lesezeit 3 Minuten
fine food days

Sommelier-Weltmeister Marc Almert (2.v.r.) mit Winzerin Caroline Diel (v.l.) aus dem Anbaugebiet Nahe und deren Kollegen Joachim Heger  (Baden) und Ernie Loosen (Mosel).

Köln/Bensberg – „Darf man sich in Zeiten von Corona, mit den Bildern der Flutkatastrophe an der Ahr oder den Geschehnissen in Afghanistan im Kopf hinsetzen und genießen? Ja, das darf man. Denn man genießt immer nur für sich und nie gegen einen anderen“, sagte Bernd Stelter. Der Kabarettist und Büttenredner ist Botschafter der Fine Food Days Cologne (FFDC). Er hielt die Laudatio auf Drei-Sterne-Koch Joachim Wissler, der zum „Koch des Jahres“ gekürt wurde und von Michael Stern aus dem FFDC-Vorstand die Auszeichnung entgegennahm.

Mit einem kulinarischen Finale im Grandhotel Schloss Bensberg und der Ausgabe von vier Awards für ganz besondere Leistungen endete am Sonntag die zweite Auflage des Gourmet-Festivals. Im Ballsaal des Hotels ließen sich rund 150 Gäste  ein Fünf-Gang-Menü, jeweils von zwei einander zugelosten Sterne- und Spitzenköchen zubereitet, sowie zehn passende Weine schmecken. Stern: „Wir hätten locker doppelt so viele Karten verkaufen können, aber es sollte schon eine kleine, edle Geschichte bleiben.“ 

Sommelier-Weltmeister kommt aus Köln

Von den Gästen  gab es immer wieder Applaus und teils  stehende Ovationen für die Köche, die Winzer – darunter Riesling-Papst Ernie Loosen, Joachim Heger vom Kaiserstuhl oder Ahr-Winzerin Meike Näkel, die zweimal per Video zugeschaltet wurde – oder auch die Preisträger. Der Tiroler Hans Haas erhielt die Ehrung für sein Lebenswerk, Caroline Diel von der Nahe  wurde „Winzerin des Jahres“ und über einen Sonderpreis freute sich Marc Almert.

Alles zum Thema Rheinenergie

Der jüngste Sommelier-Weltmeister lebt und arbeitet derzeit in Zürich, ist aber in Köln geboren und aufgewachsen und hat seine Ausbildung im Excelsior Hotel Ernst absolviert. „Ich bin ’ne kölsche Jung. Die Stadt bedeutet mir sehr viel, mein Opa lebt noch hier. Ein tolles Gefühl,  hierhin zurückzukommen und geehrt zu werden.“

Außergewöhnliche Angebote geplant

Am Rande des Gala-Diners zogen die Organisatoren ein positives Resümee. „Auch wenn es ein Übergangsjahr war mir einer abgespeckten Version“, heißt es. Mit 21 Veranstaltungen – darunter drei kostenlose Kinder-Kochkurse – bot man weniger als ursprünglich geplant. Doch mit der dritten Ausgabe im nächsten Jahr (20. August bis 4. September 2022), für die schon einige Dutzend Karten verkauft sind, obwohl noch keine Veranstaltungsorte feststehen, will man so Manches nachholen.

Stern: „Wir  wollen wieder verstärkt nach draußen gehen – mit außergewöhnlichen Angeboten“. Ähnlich wie bei der Premiere 2019, als einige Köche ihre Tische auf einem Feld in der Eifel, in einem Schrebergarten-Gelände oder in rustikalen Bretterhäuschen am Rheinufer aufbauten. 

Traum vom Kochen im Rheinenergie-Stadion

„Warum nicht einfach auch mal Buden auf dem Roncalliplatz aufstellen, so dass alle Kölner mitessen können?“ fragte Mirko Gaul, Sternekoch aus dem Taku. Mit der Idee, seine an den Küchen Südost-Asiens angelehnten Speisen im Museum für Ostasiatische Kunst am Aachener Weiher servieren zu können, sei er jedoch bislang gescheitert. „Die Direktorin hatte da keinen Bock drauf, und auch die Stadt Köln stellt sich quer. Dabei wäre es doch schön, wenn die Stadt als Partner mitmachen würde.“

Das sieht Sternekoch-Kollege Maximilian Lorenz ähnlich. Neben Grüngürtel und Volksgarten würde er gerne mal im Mittelkreis der Rheinenergie-Stadions auftischen. Vor oder nach einem Spiel des 1. FC Köln? „Am liebsten während eines Spiels“, sagt Lorenz und lacht. „Dann müssen die Fußballer halt mal um die Tische drumherum dribbeln.“ 

Das könnte Sie auch interessieren:

Daniel Gottschlich aus dem „Ox & Klee“ möchte auf jeden Fall sein im Vorjahr ausgefallenes „Culinary Backstage“-Konzept nachholen. „Im Odonien an der Hornstraße will ich mit meinem Team kochen und dazu meiner Band, den Wonderful Bones, in der ich Schlagzeug spiele, abrocken.“ Auch Julia Komp hat schon Pläne. „Ich träume von orientalischen Köstlichkeiten in einer riesigen Tajine. Zudem möchte ich gerne was mit Kindern machen – nicht nur kochen, sondern auch gemeinsam einkaufen.“

KStA abonnieren