Köln – Im Krefelder Zoo sind bei einem verheerenden Feuer in der Silvesternacht mehr als 30 Tiere ums Leben gekommen. Auch in Köln sorgt die Nachricht für Erschütterung. Theo Pagel, Zoo-Direktor in Köln, hat dem Zoo seine Hilfe angeboten.

Herr Pagel, wann hat Sie die Nachricht vom Brand im Krefelder Zoo erreicht?

Theo Pagel: Das war das Erste, was ich am Neujahrsmorgen erfahren habe. Der Brand und der Tod der Tiere sind wirklich tragisch. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Kollegen in Krefeld. Gott sei Dank sind keine Menschen zu Schaden gekommen. Aber die Tiere, die ums Leben gekommen sind, sind natürlich ein unersetzlicher Verlust – auch für die Erhaltungsprogramme.

Himmelslaternen

Himmelslaternen sind in Deutschland (bis auf Mecklenburg-Vorpommern) verboten, haben aber in China eine 2000-jährige Tradition. Die kleinen Heißluftballons wurden militärisch als Kommunikationsmittel eingesetzt, weil sie über mehrere Kilometer sichtbar waren.

Sie bestehen vorwiegend aus Bambus und Papier. Damit sie in die Luft steigen, wird das Balloninnere mit einer brennbaren Flüssigkeit oder einem mit Wachs getränkten Baumwollstoff erhitzt. Die Gefahr der Entzündung ist groß.

Im Online kann man diese Laternen bestellen, obwohl der Betrieb in Deutschland weitgehend verboten ist. (r.)

Können Sie als Kölner Zoo dem Zoo in Krefeld in irgendeiner Form helfen?

Natürlich haben wir sofort unsere Hilfe angeboten. Aber die Kollegen haben sich bislang noch nicht bei uns gemeldet.

Wenn die Brandursache tatsächlich „Himmelslaternen“ waren - könnte das so auch in Köln passieren?

Wir haben ja ein eigenes Brandschutzkonzept. Aber vor Feuerwerkskörpern ist niemand gefeit – das zeigen die zahlreichen Brände, die es in jeder Silvesternacht gibt. Man muss allerdings den Einsatzkräften in Krefeld danken, die alles dafür getan haben, dass der Brand nicht auf andere Gebäude des Zoos übergegriffen hat und dass vor allem das angrenzende Gorillagehege verschont geblieben ist.

Theo Pagel (58) ist seit 2007 Direktor des Kölner Zoos. Seit November 2019 leitet er zudem den Weltzooverband.