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„Weitreichende Konsequenzen“Kölner Volksbühne geht nach Lärm-Urteil in Berufung

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Volksbühne außen

Die Volksbühne am Rudolfplatz

Köln – Die Volksbühne am Rudolfplatz will gegen das Lärm-Urteil des Verwaltungsgerichts Köln in Berufung gehen, wie die Betreibergesellschaft mitteilt. In der vergangenen Woche hatte das Gericht die Bau- und Nutzungsgenehmigung der Stadt für den Theater-und Konzertbetrieb für rechtswidrig erklärt. Damit hatten die Richter der Klage eines direkten Nachbarn des Theaters stattgegeben. Das Urteil sei sehr überraschend gewesen und gefährde die Existenz des Theaters, so die Betreiber.

Stadt Köln erteilte Baugenehmigung

Die Stadt Köln habe mit gründlicher Prüfung nach dem Umbau und der Renovierung des alten Millowitsch-Theaters im Dezember 2018 eine Baugenehmigung für eine Versammlungsstätte für Theater-, Musik- und Konzertdarbietungen sowie Vortrags- und Seminarveranstaltungen erteilt.

Im Einvernehmen mit der Bauaufsicht seien alle Schallschutzmaßnahmen vorgenommen, große Summen investiert, Messungen durchgeführt und das Ende jeder Veranstaltung auf 22 Uhr festgesetzt worden.

Lärm-Urteil könnte Folgen für viele Theater haben

Das Gericht hatte nun bemängelt, dass die Stadt dabei die Lärmbelastung nicht nach der „Freizeitlärmrichtlinie“ beurteilt hat, die vor allem für Freizeitstätten, Volksfeste und sonstige Open-Air-Veranstaltungen gilt, sondern nach der so genannten „TA Lärm“, die vorwiegend für Gewerbe- und Industrieanlagen gilt. Dies sei aber allgemein üblich, so das Theater. „Dieses Urteil hat folglich weitreichende Konsequenzen auch für andere Live-Spielstätten und wird bundesweite Beachtung finden und zu Widerstand führen“, heißt es in der Stellungnahme.

Man habe alles für eine nachbarschaftliche Rücksichtnahme getan. „Es kann allerdings auch nicht sein, dass sich ein Nachbar angrenzend an den Theatersaal eine gewerbliche Fläche als Innenstadtloft kauft, umbaut und sich nun belästigt fühlt und mit juristischen Mitteln versucht, ein Traditionstheater zu verbieten.“

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Nicht zuletzt die große Solidarität von Künstlerinnen und Künstlern, Veranstaltern und Publikum habe die Volksbühnen-Macher sehr bestärkt. Der Spielbetrieb geht nach wie vor normal weiter. Zur Zeit läuft das Musical „Himmel und Kölle“.

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