„Zutiefst deprimierend“Eisladen in der Kölner Südstadt schließt – „Eisdielerin“ kommt

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Eisdielerin Mikki Staffel eröffnet zweiten Standort.

Köln – Kaum sind die ersten heißen Sonnenstrahlen da, laufen die Eisdielen auf Hochtouren. Der Moment für die Eröffnung eines zweiten Standorts von Miki Staffels „Die Eisdielerin“ scheint da geradezu prädestiniert: Wo „Stecco Natura“ an der Bonner Straße 40 bis vor kurzem noch Eis am Stiel verkauft hat, ist nun Staffel eingezogen, die bisher einzig den Standort an der Venloer Straße unterhielt.  

Die Südstädter kommen also bald in den Genuss von Eissorten wie Salty-Peanut-Caramel-Schoko, Himbeer-Rose, oder einfach Vanille – das es auch in veganer Variante gibt. Der Verkauf soll zwar am kommenden Samstag, 15. Mai beginnen, doch das Wetter müsse mitspielen, so die Gastronomin: Nach dem seltenen Wochenendhoch sind die Aussichten für die nächsten Tage noch trüb. 

Stecco Natura: Standorte in Köln und Berlin geschlossen

Expandieren in der Krise, wie ist das möglich? „Ich habe gut gewirtschaftet und Eis ist in dieser Zeit einfach ein gutes Produkt für den Außer-Haus-Verkauf“, sagt Staffel.  Für ihre Vorgängerin allerdings reichte der Direktverkauf   nicht mehr aus. „Wir haben den Laden Ende April abgegeben. Unser Geschäft basierte auf einem Partnermodell: Wir haben viel mit Caterings zusammengearbeitet, aber das ist komplett weggebrochen“, erzählt Betreiberin Birgit Wolters. 

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Stiel-Eis mit Pistazien als Topping

Weniger Menschen unterwegs

Außerdem hätten sich mittlerweile die Konsumgewohnheiten verändert, findet Wolters: Auf der Bonner Straße seien insgesamt weniger Menschen unterwegs. „Man merkt einfach, dass die Leute sich anders organisieren, das empfand auch der Friseur neben uns so“. Und vor allem: Die Perspektive auf eine deutliche Besserung fehle. Dieses Jahr jedenfalls sei nicht mit einer Normalisierung zu rechnen und 2022 dort anzufangen, „wo man 2019 aufgehört hat, fühlte sich einfach sehr anstrengend an“. Für Wolters seien die Standortschließungen eine „zutiefst deprimierende Erfahrung“ gewesen.

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Dennoch freut sie sich, dass mit der „Eisdielerin“ ein „qualitativ hochwertiges“ Eis in die Südstadt Einzug hält. „Das war mir wichtig, dass es gutes Eis ist und nicht ein gerührtes Pulverprodukt, denn ich bin sehr verbunden mit der Südstadt“. 

Wolters hat ihr Eis am Stiel aber noch nicht aufgegeben: Sie will es weiter in Deutschland vertreiben, ohne Geschäft und nicht mehr unter der mittlerweile insolventen italienischen Marke „Stecco Natura“. Es stecke immer noch Potenzial darin, wenn Corona wieder Events zulasse, so die Unternehmerin.

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