10,9 Mio. Euro FörderungKVB baut Ladestationen für 53 neue Elektro-Busse in Köln

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Auf der Baustelle im Busdepot an der Friedrich-Karl-Straße

Auf der Baustelle im Busdepot an der Friedrich-Karl-Straße

Köln – Vor allem Bagger werden in den nächsten Wochen auf den 10.000 Quadratmetern Baufläche am Betriebshof Nord der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) zu sehen sein. Dennoch ist das in Niehl begonnene Projekt zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur für 53 neue Elektro-Busse der KVB-Vorstandsvorsitzenden Stefanie Haaks zufolge der Start einer „echten Pionierarbeit“ und erreiche „Dimensionen, die für ganz Nordrhein-Westfalen Vorbildcharakter besitzen“.

Bei einem Besuch der Baustelle lobte auch NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) das Vorhaben und das Kölner Unternehmen: „Wir brauchen Vorreiter wie die KVB. Damit der Mobilitätssektor seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten kann, müssen wir den Anteil des ÖPNV erhöhen und die Angebote sauberer machen“, sagte Wüst. Darum fördere die Landesregierung 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten in die Elektro-Ladeinfrastruktur sowie die Anschaffung von Elektro- und gasbetriebenen Bussen und die Nachrüstung von Dieselbussen.

Ladestationen: Köln und Hamburg rüsten aus

„Deutschlandweit rüstet neben Köln nur Hamburg seine Fahrzeugflotte im ÖPNV in solchem Umfang um, eine wegweisende Aufgabe“, sagte Henriette Reker bei ihrer Rede anlässlich der Feierstunde zum Start der Arbeiten an der Friedrich-Karl-Straße. Es entspreche außerdem dem „Selbstverständnis Kölns auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Stadt mit mehr sauberer Luft durch effizienteren und modernen Verkehr im Sinne der Bürger“. 

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Reker war mit dem Minister, dem Vorstandsvorsitzenden der Rhein-Energie, Andreas Cerbe, sowie dem Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR), Norbert Reinkober, und zahlreichen weiteren Gästen aus der Wirtschaft, dem Stadtrat und der Verwaltung zur Besichtigung des Areals gekommen. Insgesamt habe das Vorhaben ein Finanzvolumen in Höhe von rund 15 Millionen Euro, erläuterte Haaks.

10,9 Millionen Euro Fördergeld für neue Ladestationen in Köln

Wüst und Reinkober überreichten ihr und ihren beiden Vorstandskollegen der KVB einen Scheck über 10,9 Millionen Euro Fördergeld dafür. Der Planung zufolge sollen ab 2021 sechs weitere Buslinien (141,145, 149, 150, 153 und 159) in Köln komplett mit E-Fahrzeugen bedient werden, drei links- und drei rechtsrheinisch. Bereits seit 2016, zum Start des Gesamtkonzepts „Smart City KVB“ ist auf der Linie 133 der Betrieb komplett von Diesel auf E-Mobilität umgestellt worden.

Millionen-Gaben

Neben dem Technologiewandel zur E-Mobilität will die KVB auch den Ausbau und die Erneuerung der Infrastruktur modern und leistungsfähigen öffentlichen Verkehr gewährleisten. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen dafür bereits Zuwendungen erhalten: Etwa 16,8 Millionen Euro für elektronische Stellwerke in Deutz, Kalk und Heimersdorf. Außerdem 15,8 Millionen Euro für den Bau der neuen Abstellanlage für Stadtbahnen in Weidenpesch sowie 12,7 Millionen Euro zur Erneuerung von Rolltreppen im KVB-Netz.

www.kvb.koeln

Die Ausschreibung zur Herstellung der 53 neuen E-Busse läuft Haaks zufolge noch, eine Herstellerfirma konnte sie darum im Dezember nicht nennen. Bis zur für September 2020 geplanten Fertigstellung der neuen Ladestationen für die Fahrzeuge werde die Lieferung jedoch erfolgt sein, kündigte Haaks an.

Lade-Carports vor möglichen Hochwassergefahren geschützt

Die drei für die Busse geplanten Lade-Carports werden den KVB zufolge jeweils 135 Meter lang und 16,5 Meter breit sein. Aufgrund ihrer Höhe von 6,80 Meter sollen die Carports und die Technik darin auch vor womöglich eintretenden Hochwassergefahren geschützt sein, erläuterte KVB-Vorstand Technik, Jörn Schwarze. „Falls ein kräftiges Hochwasser den Betriebshof erreicht, können wir nach kurzer Zeit wieder ausrücken. Die empfindliche Ladetechnik befindet sich in den oberen Stockwerken der Gebäude und wird durch Wasser nicht erreicht.“

Die Batterien der neuen E-Busse sollen künftig über parallele Ladepunkte unter den Carports über Nacht geladen werden. Der Strom wird über drei Ladestationen bereitgestellt und kommt aus einem benachbarten Umspannwerk der Rhein-Energie.

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Mit Blick in die Zukunft und gemäß des Beschlusses des Stadtrats, bis 2030 alle Buslinien der KVB auf E-Mobilität umzustellen, plant das Unternehmen Schwarze zufolge einen zweiten Bauabschnitt für weitere E-Busse und den Aufbau von drei weiteren Carports mit Ladeinfrastruktur dafür.

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