16-Jährige auf den Strich geschickt29-jähriger Zuhälter vor dem Landgericht

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Landgericht Köln

Das Landgericht in Köln.

Köln – Ein 29 Jahre alter Mann muss sich wegen Zwangsprostitution vor dem Landgericht verantworten. Er soll mehrere Frauen, darunter eine 16-Jährige, unter Drohungen auf den Strich geschickt haben. Die Schülerin soll gegenüber dem Zuhälter behauptet haben, sie sei drei Jahre älter, was dieser laut Ermittlungsakten geglaubt habe. Die Staatsanwaltschaft hat daher davon abgesehen, den Mann auch noch wegen Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger anzuklagen.

Verteidiger Ingmar Rosentreter sagte, sein Mandant habe nicht gewusst, dass Zuhälterei mit Frauen bis einschließlich 21 Jahren überhaupt verboten sei, er sei von 18 Jahren als Schutzgrenze ausgegangen. „Das wurde ihm erst bewusst, als er in Untersuchungshaft kam“, so Rosentreter. Konkret soll der Angeklagte, der dem Rocker-Millieu angehören soll, zwei Frauen unter 21 Jahren, die bereits der Prostitution nachgegangen waren, immer weiter angespornt haben, mehr zu arbeiten, um sich dadurch eine dauerhafte Einnahmequelle zu verschaffen.

84000 Euro erhalten

Eine 19-Jährige, die als Escort-Girl arbeiten wollte, soll der Mann stattdessen in einen Saunaclub im niederländischen Roermond gebracht haben. Laut Anklage soll der Zuhälter die Sexpraktiken bestimmt haben und ob mit Freiern ungeschützter Geschlechtsverkehr betrieben wird. Der 19-Jährigen verbot er laut Anklage, mit ihren Freundinnen shoppen zu gehen, die Schülerin soll er von ihrer Familie ferngehalten und verprügelt haben. Auch soll er sie aufgefordert haben, sich seinen Vornamen mit dem Zusatz „Eigentum“ tätowieren zu lassen. Dazu kam es letztlich aber nicht.

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84000 Euro soll der Angeklagte von den Frauen erhalten haben, die er nach dem Willen der Staatsanwaltschaft zurückzahlen soll. Verteidiger Rosentreter zweifelte die Höhe der Summe an. Am nächsten Verhandlungstag sollen die Frauen aussagen.

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