25 Jahre Kölner „Tatort“OB Reker empfängt TV-Kommissare im Historischen Rathaus

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Schauspieler Dietmar Bär (links) und Klaus J. Behrendt mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker beim Preview der Tatort-Folge „Schutzmaßnahmen“ im historischen Rathaus.

Schauspieler Dietmar Bär (l.) und Klaus J. Behrendtmit Oberbürgermeisterin Henriette Reker beim Preview der Tatort-Folge „Schutzmaßnahmen“ im Historischen Rathaus.

Anlässlich des 25. Jubiläums des Kölner Tatorts hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Schauspieler Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt ins Historische Rathaus eingeladen. Mit weiteren bekannten Gästen wurde vorab der neue Tatort geschaut. 

Im fiktionalen Teil des Abends ermitteln die Tatort-Kommissare Freddy Schenk und Max Ballauf rund um einen Brandanschlag, der auf das Restaurant von Schenks Tochter verübt wurde. Die Ermittler bekommen es mit einer völlig verkohlten Leiche und mafiösen Strukturen im Viertel zu tun. Rund 200 Gäste verfolgen den Kölner Tatort „Schutzmaßnahmen“ in der Piazzetta des Historischen Rathauses. Im Fernsehen wird er erst am 1. Januar 2023 zu sehen sein.

In der Realität tragen sich Schenk-Darsteller Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt alias Max Ballauf an diesem Abend in das Gästebuch der Stadt ein und machen geduldig Selfies mit ihren Fans. Seit 25 Jahren prägen sie nun als Kölner TV-Ermittler das Image der Stadt, durchschnittlich neun Millionen Menschen schauen zu. Für Oberbürgermeisterin Henriette Reker genug Anlass für einen warmen Empfang mit Currywurst-Bewirtung.

WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn

WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn gehörte beim Preview der neuen Kölner Tatort-Folge zu den Ehrengästen.

Sie lobt den „langjährigen, großartigen Erfolg made in Köln“, die rund 8000 Kölner Tatort-Minuten gehörten „sicher zu den sehenswertesten“. Es seien jedoch nicht nur die harten Fakten, die sie begeisterten, sondern auch die Menschlichkeit, die die beiden Ermittler ausstrahlten. Und das ganz ohne Kölschtümelei. Statt Halvem Hahn gebe es eben Currywurst. Die Sympathie beruht offenbar auf Gegenseitigkeit.

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„Köln, du wunderbare Stadt mit deinen wunderbaren Menschen“, schreibt Klaus J. Behrendt in das Gästebuch, sein stämmiger Kollege bedankt sich für „all die Jahre am Rhein“. Der 61-Jährige setzt anschließend noch einen drauf und gibt bekannt, künftig nicht mehr zwischen seinen beiden Wohnsitzen in Berlin und Köln pendeln zu wollen. Künftig würden er und seine Frau nur noch in Köln leben: „Das hat ganz ganz viel mit dieser Stadt zu tun, mit dem Fluss, mit der Energie, mit der Mentalität der Leute.“

Selbst die wirkliche Polizei ist im Reinen mit den TV-Ermittlern, die derzeit in Köln ihren 89. Fall abdrehen. Zu den Ehrengästen gehört neben WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn der neue Kölner Kripo-Chef Michael Esser. Und wie passen Realität und Tatort-Fiktion zusammen? Ermittlungen innerhalb der Familie, wie sie Schenk in „Schutzmaßnahmen“ betreiben darf, seien in der Polizeiarbeit natürlich ausgeschlossen, erzählt der 55-jährige Profi nach der Filmvorführung.

Schenk wird erst spät wegen Befangenheit von seinem Fall abgezogen. Dass er schon kurz nach dem Brandanschlag mit Straßenklamotten durch das zerstörte Restaurant laufe, sei wohl auch eher der Dramaturgie geschuldet, vermutet Esser: „Mordkommissionsleiter würden nur mit Schutzkleidung in den Tatort laufen.“  Im Grunde jedoch sei die Handlung durchaus realitätsnah.

Kölner Kripo-Chef ehrt Tatort-Kommissare 

Auch in der Wirklichkeit brächten oft kleine Hinweise die entscheidende Wendung in einem Fall. Als Überraschung ernennt Esser seine TV-Kollegen zu Leitern der Mordkommission 8 ehrenhalber und überreicht Plaketten und Urkunden. „Ihr seid kantige Typen“, sagt der Kripochef: „Und nach 90 Minuten habt ihr einen Täter.“ Auch das unterscheide den Tatort von der Wirklichkeit.

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