6. Africologne-AuflageStadt Köln erhöht Zuschuss für Festival

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Tanzworkshop Sanga Ouattara

Köln – Hochbegehrt ist das seltene Metall Tantal. Es wird zum Beispiel in Kondensatoren für Digitalkameras und Spielkonsolen, für Laptops und Mobiltelefone verwendet. Gewonnen wird es aus dem Erz Coltan. Die wichtigsten Länder, in denen es abgebaut wird, sind neben Brasilien und Australien die zentralafrikanischen Staaten, allen voran die Demokratische Republik Kongo.

„Coltan-Fieber: Connecting People“ folgt der Spur des Coltan um den Globus, von den Minen im Kongo über die Schmelzen und Fabriken in China und Malaysia bis zu Kunden und Kundinnen auf der ganzen Welt. Der Film, der aus einem mehrjährigen Theater-Projekt des Regisseurs Jan-Christoph Gockel zum Thema Rohstoffausbeutung hervorgegangen ist, wird am 28. Mai in Köln uraufgeführt – mit Zuschauern im Kino Cinenova, sollten es die Corona-Bedingungen zulassen. Die Aufführung bildet den Auftakt des 6. Africologne-Festivals.

Tanz und Lesungen

2011 gegründet, präsentiert es in seiner neuen Ausgabe afrikanisches Theater, Tanz, Performances, Filme, Musik und Literatur mit Künstlern und Intellektuellen, die unter anderem aus Burkina Faso, Nigeria, Uganda und dem Senegal stammen, aber auch aus Frankreich, Deutschland und Portugal. Vor dem Hintergrund der Pandemie setzen die Organisatoren auf hybride Formate, also auf eine Mischung aus Präsenzveranstaltungen und Livestreams. Als Veranstaltungsorte vorgesehen sind etwa die Alte Feuerwache, das Schauspiel Köln und das Odonien. Gerhardt Haag, künstlerischer Leiter des Festivals, hofft, dass wenigstens Präsenzformate mit verminderter Zuschauerzahl möglich sein werden. Rund 20 Veranstaltungen sieht das Programm bis zum 6. Juni vor; weitere sind in den September gelegt worden.

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Außer „Coltan-Fieber“ wird beim Festival im Frühling der „On a le temps pour nous“ gezeigt, ein Biopic über den Rapper Smockey, Protagonist des Bürgeraufstands 2014 in Burkina Faso. Zu sehen sind überdies „Traque – Treibjagd“, eine Theaterperformance von Hakim Bah sowie das Tanzsolo „Dream is the dreamer“ von Catarina Miranda mit André Cabral. In szenischen Lesungen werden Theaterstücke von Sinzo Aanza (DR Kongo) und Sèdjro Giovanni Houansou (Benin) vorgestellt.

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Das Festival wird von vielen Seiten gefördert. Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach stellte bei der Präsentation des Programms am Donnerstag in Aussicht, die Stadt werde ihren Zuschuss aufstocken: „Ich möchte, dass das Festival aus Köln nicht mehr wegzudenken ist, und werde dafür alles in meiner Macht stehende tun.“ Der Ticket-Vorverkauf für die Online-Angebote beginnt am 3. Mai. Wann Tickets für analoge Veranstaltungen erhältlich sind, wird kurzfristig bekanntgegeben.

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