6000 MenschenNeue Chancen für Langzeit-Geduldete in Köln

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Flüchtling in Köln

Flüchtling in einer Kölner Unterkunft (Symbolbild)

Köln – Ausländer, die mehr als acht Jahre in Köln mit einem ungesicherten Aufenthaltsstatus leben, sollen eine dauerhafte Perspektive bekommen und bleiben dürfen. Die Stadt will eine Projektgruppe gründen, die sich um diese Menschen kümmern soll. Der Stadtrat wird aller Voraussicht nach in seiner Sitzung am kommenden Dienstag dafür über eine halbe Million Euro bereitstellen.

Es werden fünf Stellen geschaffen, außerdem bekommen die freien Träger Rom e.V., Caritas, Diakonie und Flüchtlingsrat einen Zuschuss für ihre Beratungsarbeit.

Existenzsicherheit für die Betroffenen

Das Ziel sei, den Betroffenen „eine Existenzsicherheit“ zu geben, aber auch langwierige Verwaltungsverfahren effektiver zu gestalten und zu einem Ende zu bringen, heißt es in der Beschlussvorlage. „Gesellschaftspolitisch, aber auch finanziell ist es zudem im Interesse von Stadt und Stadtgesellschaft, die Menschen aus dem Schwebezustand der Duldung in ein geregeltes Verfahren zu überführen und sie zu unterstützen.“

Profitieren sollen all diejenigen, die sich integriert haben, gut Deutsch sprechen und nicht straffällig geworden sind.

Die Ausreisepflicht ist ausgesetzt

In Köln leben derzeit rund 6000 Menschen im ausländerrechtlichen Status der so genannten Duldung. Das sind Menschen, die kein Asyl bekommen haben, kein Visum oder eine andere längerfristige Aufenthaltserlaubnis haben oder unerlaubt eingereist sind. Die Ausreisepflicht ist jedoch ausgesetzt, weil zum Beispiel Papiere fehlen, sich die Staatsangehörigkeit nicht klären lässt oder schwere Krankheiten diagnostiziert wurden.

Nicht wenige wurden hier geboren

Viele Betroffene leben seit vielen Jahren mit der Unsicherheit, wie es mit ihrem Leben weitergeht. 1100 sind „Langzeitgeduldete“, rund 800 von ihnen kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, die meisten von ihnen sind Roma. Rund die Hälfte der Menschen, die schon über acht Jahre mit einer „vorübergehenden Duldung“ leben, sind jünger als 30. Nicht wenige von ihnen sind bereits hier geboren.

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