Ab Montag in BetriebInfektionszentrum auf dem Gelände der Uniklinik Köln geplant

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Auf dem Gelände der Uniklinik ist das Infektionszentrum geplant

Köln – Das städtische Gesundheitsamt, die Uniklinik und die Kassenärztliche Vereinigung haben am Samstag angekündigt, gemeinsam ein Infektionszentrum aufzubauen. Die Einrichtung, die am Montag vollständig ihren Betrieb aufnehmen wird, soll als Anlaufstelle für niedergelassene Ärzte dienen. Patienten sollen dort nicht behandelt werden. Drei Ärzte und mehrere Verwaltungsangestellte stehen Hausärzten als fachlich versierte Berater zur Verfügung, wenn diese mit Corona-Verdachtsfällen konfrontiert sind. Das Zentrum kommt auf dem Gelände der Uniklinik unter.

Wer vermutet, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, soll sich zuallererst telefonisch an seinen Hausarzt wenden. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Notfallambulanzen nicht für Patienten blockiert werden, die erwiesenermaßen erkrankt sind. „Es ist wichtig, die Reihenfolge einzuhalten, um unser Gesundheitssystem sinnvoll zu nutzen“, sagt Edgar Schömig, Ärztlicher Direktor der Uniklinik. Köln sei mit 2500 niedergelassenen Ärzten und 22 Kliniken bestens ausgestattet.

Reker sieht keinen Anlass für Krisenstab

Sowohl Schömig als auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker warben am Sonntag dafür, ruhig zu bleiben. „Für Panik gibt es keinerlei Anlass“, sagte Schömig. Reker rief die Bevölkerung dazu auf, einen „kühlen Kopf zu bewahren“ und bedankte sie bei denjenigen, die besonnen reagieren. Besonders wichtig sei es, die Infektionsketten zu unterbrechen. Dabei helfe regelmäßiges Händewaschen. Auch der Verzicht auf das Händeschütteln sei sinnvoll. Die Oberbürgermeisterin betonte, dass die Stadt die Lage ernst nehme und gut vorbereitet sei. Sie sehe bislang aber keinen Anlass, einen Krisenstab einzuberufen.

„Die meisten Sorgen bereiten uns die Ängste der Menschen“, sagte Jürgen Zastrow, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Gegen Angst helfe Information. Wer sich krank fühle, solle zu Hause bleiben und sich am Telefon von seinem Hausarzt beraten lassen. Ein Bluttest sei nur bei einem begründeten Verdacht notwendig. Sollte der eigene Hausarzt nicht erreichbar sei, ist es möglich , sich alternativ unter 116 117 an den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu wenden – die Zahl der Mitarbeiter sei erhöht worden.

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