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Abschied bei den Bläck FöössWarum Hartmut Priess für die kölsche Band so wichtig ist

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Hartmut Priess in den 70er Jahren

Hartmut Priess in den 70er Jahren

Köln – Die Pressekonferenz zum anstehenden 43. Gastspiel der Bläck Fööss am Tanzbrunnen am Freitagmittag war fast schon beendet, als Hartmut Priess (76) das Wort ergriff und verkündete, dass es auch das letzte Mal sein werde, dass er am Tanzbrunnen spiele. „Das Silvester-Konzert in der Lanxess-Arena wird dann mein Abschiedskonzert“, sagte Priess und verkündete seinen Ausstieg aus der kölschen Kultband an. Die Tanzbrunnen-Gastspiele („Damit verbinden sich für mich viele schöne Erlebnisse“) zählten ebenso wie die Arena-Konzerte und die regelmäßigen Auftritte zum Jahresabschluss im Montessori-Gymnasium zu seinen drei Lieblingsveranstaltungen, so Priess. „Da wird das Familiäre groß geschrieben, da verteilt sich das Publikum über alle Generationen hinweg.“

Der Bassist war über die Jahre hinweg eher so etwas wie die graue Eminenz der Fööss, der nachdenkliche Ruhepol der Gruppe, dem stets soziales Engagement und der Blick in die Stadtgeschichte sowie die Weitergabe von kölschem Liedgut und Brauchtum wichtig waren. „Als Musiker sind wir ja eine Art Stadtchronisten, in unseren Liedern spiegeln sich fast fünf Jahrzehnte kölscher Geschichte wider“, sagte Priess. „Und ich bin froh, als Musiker einen Platz gefunden zu haben, an dem man etwas bewirken kann.“

Priess, der gebürtige Berliner, gehörte in den 60er Jahren schon mit zu den Beat Stones (mit Erry Stoklosa) and anschließend zu den Stowaways, der eigentlichen Vorgängerband der Bläck Fööss, die erst auf Anraten des englischen Pop- und Schlagerstars Graham Bonney zu kölschen Texten wechselte. So war Priess dann auch weitgehend verantwortlich für Hits „Veedel“, „Buuredanz“, „Spanien-Leed“ oder „Panz, Pänz, Pänz“ sowie im Zusammenspiel mit dem Komponisten Hans Knipp auch für Klassiker wie „Mer losse d’r Dom en Kölle“ , „Lange Samstag en d’r City“ und viele mehr.

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„Ich habe vor vielen Jahren mein Hobby zum Beruf gemacht und bin dankbar, dass ich mich damit durchgesetzt habe und davon leben kann“, sagte Priess jetzt rückblickend. “ Auch an vielen Songs, die gerade im Pavement-Studio für das kommende Album aufgenommen werden, ist Priess noch maßgeblich beteiligt, Zwei oder drei der neuen Titel wollen die Fööss dann beim Tanzbrunnenkonzert auch präsentieren. Sicher mit dabei ist dann wohl auf jeden Fall „Mutter Colonia röf dich“. Gitarrist Pit Hupperten: „Das Lied haben wir ja schon einige Male getestet. Das kam beim Publikum gut an.“ Nach dem Wechsel von Sänger Kafi Biermann zu Mirco Bäumer vor zwei und dem von Peter Schütten zu Pit Hupperten vor einem Jahr steht nun also die dritte Verjüngungskur für die „Mutter aller kölschen Bands“ an. Denn mit Hanz Thodam, derzeit noch bei den Domstürmern, steht der Nachfolger für Priess schon in den Startlöchern.

Das Bläck Fööss-Konzert am Tanzbrunnen beginnt am Samstag, 25. August, um 19 Uhr. Einlass: 17.30 Uhr. Karten kosten im Vorverkauf 24,90 Euro (Abendkasse 29 Euro). Kinder unter 13 Jahren sind frei.

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