Abo

Am Riehler RheinuferNeues Circus-Dance-Festival feiert Ende Mai Premiere in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Stellato_Work_2_(c)_Claudia Pajewski

Eine Aufführung des multidisziplinären Künstlers Claudio Stellato      

Köln – Es ist das erste Festival überhaupt, das sich auf den Spagat zwischen Zirkus und Tanz fokussiert – und es feiert am Riehler Rheinufer seine Premiere: Vom 28. Mai bis zum 1. Juni findet auf dem Gelände des Zirkus- und Artistikzentrums das Circus-Dance-Festival statt.

Veranstalter planen 14 Aufführungen und Workshops

Fünf Tage lang wollen die Initiatoren des Festivals versuchen, die beiden Sparten der darstellenden Kunst zu einem neuen, spannenden Ganzen zu verschmelzen. Die Phase der Realisierung lief seit Herbst letzten Jahres. Seitdem wurden nationale wie internationale Produktionen gesichtet und ausgewählt. Nun wurde das Programm veröffentlicht. So sind zum Beispiel 14 Aufführungen geplant – unter anderem von prämierten Künstlern wie Claudio Stellato, Laura Murphy oder der schwedischen Gruppe Svalbard.

Das Programm wird außerdem ergänzt von mehreren Workshops. Die richten sich nicht nur an Profis, sondern an alle interessierten Festivalbesucher. Ebenfalls Teil des Festivals sind mehrere Parties und Netzwerktreffen.

Stadtintervention am Ebertplatz

Auch außerhalb des Geländes sollen Aktionen stattfinden: „Um das Festival bis in die Stadt zu bringen und den Platz für zehn Minuten auf den Kopf zu stellen“, ist im Laufe des Pfingstwochenendes eine kurze, avantgardistische Stadtintervention am Ebertplatz geplant, sagte Tim Behren, künstlerischer Leiter des Festivals. Er will mit dem Festival „Neugierde auf das Unbekannte, das Neue lenken – daher auch der Slogan: „I love you stranger“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für ihn ist das Festival ohnehin Teil eines noch größeren Projekts: Neben dem regulären Programm wollen die Organisatoren auch den Nachwuchs in dieser Sparte der darstellenden Künste fördern. Deshalb wurden auch verschiedene Jugendzirkusgruppen eingeladen. Die Nachwuchsgruppe haben schon im Vorhinein des Festivals die Möglichkeit, an Coachingprogrammen teilzunehmen. Während des Festivals hat der Nachwuchs dann die Möglichkeit, Produktionen in einem eigenen Zelt aufzuführen.

Angehende Künstler sollen von Profis lernen

Außerdem bietet das vom Tanzpakt Stadt-Land-Bund geförderte Festival fortlaufend Residenzprogramme an. Hier werden unterfinanzierte Gruppen, die Ideen für eine Produktion haben, auf das Gelände eingeladen. Dort haben sie die Möglichkeit, zu proben oder von erfahreneren Künstlern zu lernen. Außerdem wird den Gruppen ein Produktionsbudget zur Verfügung gestellt.

„Gerade im Bereich des zeitgenössischen Zirkus gibt es diese Residenzprogramme nur sehr selten – vor allem in Deutschland. Deswegen war es und wichtig, dass das ein Teil des ganzen Projektes wird“, sagte Mechtild Tellmann, für das Management des Festivals zuständig.

So würde auch ein wichtiger Anlaufpunkt für die deutsche Szene geschaffen. Denn noch sei diese in Deutschland noch nicht allzu ausgeprägt – das sei in anderen Ländern anders, sagte Tellmann. Auch die Beigeordnete für Kunst und Kultur der Stadt Köln, Susanne Laugwitz-Aulbach erklärte: „In anderen Ländern ist das selbstverständlich, nun muss es das auch hier geben – vor allem Köln sollte hier an vorderster Front stehen.“

KStA abonnieren