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Ampeln aus, Schulen weniger heizenDiese Maßnahmen erwägt Köln wegen der Energiekrise

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Schüler sitzen in einem Klassenzimmer.

Köln – Eine städtische Arbeitsgruppe „Energiesicherheit“ hat sich nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Donnerstagnachmittag erstmals getroffen, um angesichts der drohenden Energieknappheit über Einsparmöglichkeiten beim Energieverbrauch zu beraten.

Unter anderem ging es bei dem Krisentreffen um die Frage, ob die Stadt in Schulen weniger heizt als bislang. Oder ob der Kölner Dom nicht mehr beleuchtet wird. Denn die Stadt bestätigte am Freitag das Treffen und teilte mit, dass sie überprüft, ob sie die repräsentativen öffentlichen Gebäude und Bauwerke der Stadt weiter von außen anstrahlt. Auf die Frage, ob der Kölner Dom dazu gehört, sagte ein Stadtsprecher: "Alles wird geprüft."

Während der Corona-Pandemie samt Ausgangssperren hatte die Rhein-Energie im vergangenen Frühjahr im Auftrag der Stadt die Beleuchtung des Doms, der Kirchen und der Stadtmauer von 21 bis 5 Uhr abgeschaltet.

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Weitere Beispiele für mögliche Energiesparmaßnahmen sind: die Straßenbeleuchtung weiter herunterzudimmen oder auszuschalten, die Ampeln abzuschalten, in städtischen Gebäuden weniger zu heizen oder das Warmwasser abzuschalten.

Kölner Schulen könnten weniger geheizt werden

Die Energierichtlinie sieht vor, dass die Temperatur der Räume im Schulgebäude laut Stadt nach oben auf maximal 21 Grad begrenzt wird. Nach unten sind die jeweiligen Schulen flexibel. Zudem dimmt die Stadt die Beleuchtung der Straßen schon teils herunter.

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An der Sitzung haben auch städtische Unternehmen wie die Rheinenergie oder die Wohnungsbaugesellschaft GAG teilgenommen. Die GAG ist ja mit rund 45 000 Wohnungen die größte Vermieterin in Köln und damit eine große Stellschraube.

Kölner Arbeitsgruppe trifft sich alle 14 Tage

Die Arbeitsgruppe soll sich regelmäßig zunächst alle 14 Tage treffen, Stadtdirektorin Andrea Blome leitet sie. Es geht nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor allem um den Herbst und Winter und nicht um Sofortmaßnahmen. Die Stadt teilte am Freitag mit, dass sie zunächst die Maßnahmen und dann den schnellstmöglichen Umsetzungszeitpunkt prüfe. Der Städte- und Gemeindetag hatte hingegen jüngst in einem Positionspapier gefordert: „Alles Gas, was wir jetzt schon einsparen, hilft im Herbst und Winter.“

In den nächsten Sitzungen soll dem Vernehmen nach geklärt werden, was rechtlich möglich ist. So muss sich beispielsweise bei der Raumtemperatur in städtischen Büros  die Stadtspitze mit dem Personalrat einig sein. Es geht immerhin um rund 22.000 Mitarbeiter.

Außerdem muss die Verwaltung klären, an welcher Stelle politische Entscheidungen aus der Vergangenheit betroffen sind, die möglicherweise der Stadtrat zunächst wieder aufheben muss, damit Energie gespart werden kann.

Köln-Bäder hatten Temperatur gesenkt

Zuvor hatte schon der Städte- und Gemeindebund mitgeteilt: „Die Städte und Gemeinden sind mit die größten Immobilienbesitzer und betreiben eine Vielzahl von besonders energieintensiven Einrichtungen, wie Schwimmbäder, Sporthallen, Verwaltungsgebäude, Kindergärten und Schulen. Es wird kein Weg daran vorbeigehen, bereits jetzt Sparmaßnahmen umzusetzen.“

Unter anderem haben die Köln-Bäder die Wassertemperatur deshalb auf 21 Grad Celsius abgesenkt.

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