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Amphi-FestivalGothic- und Dark Wave-Fans feiern am Tanzbrunnen

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Teufel und andere Fans der schwarzen Szene haben am Wochenende im Tanzbrunnen beim Amphi-Festival gefeiert.

Köln – Ob im Lack- oder Leder-Outfit, auf Pumps oder Plateausohlen, mit Lodenmantel oder im Netzhemd: die vielseitige schwarze Szene feierte sich wieder in Köln, mal authentisch designt, mal schräg gefummelt.

Insgesamt rund 12.500 Fans von Moden und Musikrichtungen wie Gothic, Mittelalter, Dark Wave und Cyberpunk trafen sich am Samstag und Sonntag zum 13. Amphi-Festival auf dem Gelände am Tanzbrunnen. Von Aeon Sable bis Winterkälte reichte die Liste der Bands, 42 waren es in der Summe. Die Musik: mitreißende, dunkle Electro-Pop-Hymnen, hämmernde Rock-Rhythmen aber auch energiegeladener Sound mit einem Hauch mittelalterlicher Ekstase, wie die Berliner Band „Tanzwut“ es vormachte.

Zu den Open-Air-Bereichen mit dem angrenzenden Beachclub „km 689“ und der Indoor-Bühne im Theatersaal gehörte nach der Premiere im letzten Jahr auch wieder eine Schiffsbühne auf der MS Rhein-Energie zu den Spielstätten der vielen Bands. Aber mit der so genannten „Orbit Stage“, besser gesagt mit dem ursprünglich geplanten Anlegeplatz der mehr als 90 Meter langen MS Rhein-Energie am Deutzer Kennedyufer, gab es Probleme. Aufgrund akuten Niedrigwassers des Rheins konnte das Schiff die rechtsrheinische Anlegestelle nicht anlaufen.

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Anleger auf andere Rheinseite verlegt

Kurzentschlossen verlegten die Veranstalter den Anleger auf die gegenüberliegende Rheinseite, direkt neben der Hohenzollernbrücke am Kölner Altstadtufer. Die meisten Festivalteilnehmer nahmen es gelassen, wechselten vom Tanzbrunnen zu Fuß über die Hohenzollernbrücke zum neuen Anlegeplatz des Schiffs oder nutzten die eingesetzten Shuttlebusse, die in kurzen Abständen zwischen Messeturm und Heumarkt hin und her pendelten.

Andere Gäste wie Marcel, Janine und Kerstin aus Düren blieben am Tanzbrunnen, genossen die vielfältige Musik auf der Hauptbühne, stöberten in den zahlreichen Fashion- und Merchandising-Shops oder zeigten sich in ihren selbst hergestellten Kostümen im Steampunk-Stil dem Volk. Steampunks kombinieren moderne und futuristische technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters.

Marcel, mit Zylinder, kupferplattenbestückter Jacke und schweren Schuhen stamme mit seiner Verkleidung aus einer Epoche die es nie gab. Aber er habe Spaß, sagte der Dachdecker.

Genau wie die Studenten Carolin, Chris, Franzi und Rafael, die aus der Nähe von München kamen, ebenfalls in selbst genähten Kostümen erschienen und vom Festival Videos drehten. Vielleicht kommen sie alle im nächsten Jahr zurück, wenn es am 28. und 29. Juli in Köln wieder heißt „Alles ist Amphi!“

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