An 150 Orten in KölnParallel zur Möbelmesse startet die Design-Schau „Passagen”

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1100 kleine Leuchtmittel stecken in diesem zwei Kubikmeter großen Metall-Lüster – zu sehen bei Pesch.

1100 kleine Leuchtmittel stecken in diesem zwei Kubikmeter großen Metall-Lüster – zu sehen bei Pesch.

Köln – Mit der Eröffnung der Internationalen Möbelmesse (imm) am kommenden Montagbeginnen auch die „Passagen“, Deutschlands größte Designschau. An fast 150 Orten der Stadt werden Innovationen im Bereich von Interieur und Architektur zu sehen sein. Die Kölner Kulturmanagerin Sabine Voggenreiter hat die Veranstaltung vor 30 Jahren initiiert.

Frau Voggenreiter, mit welcher Lebensdauer hatten Sie gerechnet, als Sie die Passagen vor drei Jahrzehnten ins Leben gerufen haben?

Tja, also an 30 Jahre hatte ich nicht gedacht und geplant sowieso nicht. Aber dass die Veranstaltung nachhaltig wirkt, habe ich mir schon vorgestellt.

Was denken Sie, wie viele Menschen haben die Passagen bisher angelockt?

Ich habe noch nie versucht, das auszurechnen, aber man kann davon ausgehen, dass in dieser Woche 150 000 Besucher unterwegs sein werden. Eine genauere Schätzung ist schwer, zumal sich das in den letzten Jahren drastisch entwickelt hat. Das Thema Design ist viel mehr an die Öffentlichkeit gedrungen. Die Veranstaltung ist wirklich extrem explodiert, was natürlich auch mit den Teilnehmern zu tun hat, die mitmachen. Sie können davon ausgehen, dass jeder Aussteller im Schnitt 1000 Personen anlockt. Und das ist eher bescheiden geschätzt.

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In diesem Jahr gibt es rund 150 Teilnehmer. Ein großer Schwerpunkt liegt wie immer im Belgischen Viertel, ein zweiter in Ehrenfeld. Neu sind einige Adressen in der Südstadt. Mit wie vielen Ausstellern hat es vor 30 Jahren angefangen?

Es waren 19, und das fand ich damals schon gut. Man kann also sagen, die Zahl hat sich nahezu verzehnfacht. Dabei gibt es Teilnehmer, die jedes Jahr – und dies von Anfang an – dabei waren wie das Möbelhaus Pesch und das Museum für Angewandte Kunst.

Sabine Voggenreiter

Sabine Voggenreiter

Sie haben in den 30 Jahren das Konzept nicht verändert. Daraus spricht: Es war von Anfang an gut?

Darauf können wir uns einigen. Das Konzept ist die Bühne der Stadt. Man kann Design und Wohnen im Maßstab eins zu eins erfahren, und dies in Galerien, Geschäften, Showrooms, Hochschulen, jungen Designnetzwerken, Start-ups. Das war von Anfang an so gedacht. Zu sehen ist die ganze Bandbreite; nicht nur Möbel, sondern auch auch Textil und architekturrelevante Materialien wie Fliesen und Steine.

Das Konzept ist geblieben – was hat sich verändert?

Das Publikum hat sich sehr geändert. Abgesehen davon, dass es sich rasant vermehrt hat, sind die Leute heute wesentlich informierter, was Design angeht. Vor 30 Jahren gab es nur ein paar Fachleute, die die Meinung beherrscht haben. Heute sind die Besucher so gut vorbereitet, dass sie die Dinge, die sie sich anschauen, selber beurteilen können.

Arrivierte Designer und Newcomer präsentieren sich

Im 30. Jahr ihres Bestehens vermitteln die Passagen als größte Designveranstaltung in Deutschland einmal mehr einen Einblick in Ausstellungen und Inszenierungen der Crème de la Crème der internationalen Designerszene. Mit dabei sind aber auch Newcomer. So präsentieren Jana Manfroid und Hanna Kuhlmann im Kunsthaus Rhenania junge Designtalente. die das Ausdehnen von Grenzen erproben. Junges Möbel- und Interior-Design wird außerdem in der Pattenhalle Ehrenfeld zu sehen sein, wo 20 Aussteller im Rahmen der „Designers Fair“ Kleinmöbel und Wohnaccessoirs vorstellen. (Christianstraße 82). Anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums werden im Magazin (Aachener Straße 40–44) etliche Produkte mit Original Bauhaus-Signet gezeigt. Einen Überblick über innovative Materialien aus Keramik, Naturstein, Mosaiken oder Parkett vermittelt eine Ausstellung bei Oberender, Antwerpener Straße 1. Sämtliche Veranstaltungen sind im Passagen-Heft, das bei den Ausstellern ausliegt, zusammengefasst und beschrieben. (she)

www.voggenreiter.com

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