Kölner WestfriedhofGräber von Gestapo-Opfern wieder restauriert

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Die Kreuze und der Aufgang zum Ehrenkreuz für die Kriegsopfer auf dem Westfriedhof in Vogelsang wurden sorgsam restauriert.

Die Kreuze und der Aufgang zum Ehrenkreuz für die Kriegsopfer auf dem Westfriedhof in Vogelsang wurden sorgsam restauriert.

Köln-Vogelsang – Das 100-jährige Bestehen des Westfriedhofes konnte im Oktober 2017 gefeiert werden. Rund ein Jahr davor beschloss die Bezirksvertretung Ehrenfeld, dass die Kriegsgräber und Gedenkstätten wieder in einen würdigen Zustand versetzt werden sollten. Bis zum Jubiläum konnten die Reinigung der Grabsteine, die Instandsetzung der Wege, auf denen zahlreiche Platten brüchig waren, sowie die gärtnerische Pflege der Bepflanzung abgeschlossen werden. Dies geht aus der Beantwortung einer Anfrage der Fraktion Die Linke in der Bezirksvertretung Ehrenfeld hervor, die sich nach dem aktuellen Stand erkundigte. Demnach wurde besonders das Gräberfeld der Bomben- und Soldatenopfer intensiv hergerichtet.

Die momentane Wetterlage zog die Rasendecke zwar auch in Mitleidenschaft, aber die Ausbesserungsarbeiten am Gräberfeld sind erkennbar. Abgesenkte Steine wurden aufgerichtet, der schadhafte Plattenbelag der Wege instand gesetzt und der Vorplatz mit dem Kunstwerk „Die Gefangenen“ hergerichtet.

Gestaltungskonzept soll das Gräberfeld für die Gestapo-Opfer erhalten

Ein neues Gestaltungskonzept soll das Gräberfeld für die Gestapo-Opfer auf dem Westfriedhof erhalten. Es gebe jedoch keine Unterlagen mehr zur ursprünglichen, also ersten Gestaltung. Umgestaltet und mit Mahnmalen ausgestattet wurden die Grabanlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs in den Jahren 1958 und 1968. Nun soll ein dem Gräbergesetz konformes Gestaltungskonzept erarbeitet werden. Es soll mit dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge, dem Amt für Denkmalpflege, dem NS-Dokumentationszentrum und der Friedhofsverwaltung abgestimmt werden.

Diese sind auch beteiligt, um die von der Bezirksvertretung geforderte Ausschilderung und die Übersetzung von Grabsteininschriften der Nazi-Opfer vorzunehmen. Die Anbringung von korrekten Namensschreibweisen sei mit hohem Rechercheaufwand verbunden, so die Friedhofsverwaltung in ihrer Stellungnahme.

In ihrem gemeinsam eingereichten Antrag hatten die Bezirksvertreter ihr Anliegen so begründet: „Um den heutigen Gedenkbedürfnissen des Erinnerns und der Information zu genügen, benötigt die Anlage eine zeitgemäße Kommentierung, welche unter anderem Informationen zu den Opfergruppen bereitstellt, die Symbolik der Bronzeplastiken erklärt oder auch die Inschriften der Gedenktafeln erläutert.“

Der gleichzeitig von den Politikern vorgebrachte Wunsch, dass dies genau 50 beziehungsweise 60 Jahre nach den früheren Umgestaltungen der Gedenkstätten erfolgt, dürfte allerdings kaum noch zu erfüllen sein.

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