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Angriff mit PorscheKölnerin sieht Freund in Kalk mit Affäre und rammt Auto

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Die Angeklagte nutzte den Porsche als Waffe.

Köln – Als sie ihren Freund mit der vermeintlichen Affäre in einem Auto erblickte, ist eine 41-jährige Porsche-Fahrerin wütend geworden. Auf der Remscheider Straße in Kalk gab sie Vollgas und rammte den Seat vor ihr. „Sie haben eine Spur der Verwüstung hinterlassen“, sagte der Vorsitzende Richter, als sich die Verkäuferin vor dem Amtsgericht Köln verantworten musste.

Porsche-Fahrerin rammt Seat mit Nebenbuhlerin

Die Angeklagte war mit dem Porsche, der ihrem Freund gehörte, so heftig in den Seat gerast, dass der Kleinwagen angeschoben wurde und mehrere an der Straße geparkte Autos und Motorräder erwischte. Als die Fahrzeuge zum Stillstand gekommen waren, riss die Täterin die Fahrertür des Seat auf und fuchtelte mit einem Messer herum.

Mit dem kleinen Cuttermesser, das zum Basteln verwendet wird, verletzte die dreifache Mutter die Nebenbuhlerin am Bein und an den Füßen, ihren Lebensgefährten erwischte sie an der Hand. Ein Wortgefecht schloss sich an, hier hatte die Porsche-Fahrerin laut Anklage gedroht: „Du wirst schon sehen, ich werde dich irgendwann umbringen!“

Die Nerven verloren und aufs Gaspedal getreten

Über Verteidiger Frank Seebode gab die Angeklagte die Tat zu. Sie sei völlig durch den Wind gewesen, als sie ihren Lebensgefährten mit der Affäre gesehen habe. Sie habe zuvor nur Gerüchte von einer Bekannten gehört, die sie an besagtem Tag im April vergangenen Jahres als bestätigt ansah. Die Tat sei daher völlig spontan entstanden.

„Sie hat im Gefühl der Erniedrigung die Nerven verloren und aufs Gaspedal gedrückt“, so Verteidiger Seebode. „Ich war wie in Trance, ich wollte sie einfach nur verletzen“, so die Angeklagte, dafür schäme sie sich. Eine Polizistin sprach von einem Trümmerfeld auf der Straße, insgesamt seien bis zu 16 Fahrzeuge beschädigt worden.

Kölner Zeuge: „Ich habe sie verarscht und betrogen“

Drei Jahre waren die Angeklagte und der Mann bis zu dem Vorfall zusammen, danach erfolgte die Trennung. „Ich habe sie verarscht und betrogen und kann verstehen, dass sie so gehandelt hat“, sagte der 49-Jährige im Zeugenstand. Am Porsche Cayenne sei ein Schaden von etwa 11.000 Euro entstanden, der Seat war ein Totalschaden.

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Der Mann sagte, kein Interesse an einer Strafe zu haben, er wollte sich zum Unmut des Richters nicht mal richtig an seine erlittenen Verletzungen erinnern. Seine neue Freundin erschien erst gar nicht vor Gericht, sie meldete sich krank. „Eine Affekttat“, urteilte der Richter, er setzte ein Jahr Haft auf Bewährung und 120 Sozialstunden fest.

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