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Angst vor ZusammenstößenKölner Polizei verbietet Demo vor Zentralmoschee in Ehrenfeld

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Polizei vor Moschee

Ein Polizeiwagen vor der Zentralmoschee an der Inneren Kanalstraße (Archivbild)

Köln – Wegen befürchteter Zusammenstöße hat die Kölner Polizei eine für den kommenden Freitag vor der Ditib-Zentralmoschee in Ehrenfeld geplante Kundgebung verboten. Die Teilnehmer hatten geplant, während des Freitagsgebets womöglich Mohammed-Karikaturen zu präsentieren – diese stellten „nach Auffassung der Sicherheitsbehörden eine massive Provokation in Richtung der islamischen Welt dar“, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Außerdem seien „Auswirkungen auf die Versammlungsteilnehmer sowie auf die regionale, nationale und internationale Sicherheitslage“ zu befürchten gewesen, hieß es weiter. „Das wollen wir nicht verantworten müssen“, sagte ein Polizeisprecher. Der Anmelder, der deutsche Ableger eines in Marokko ansässigen, international agierenden Künstlerkollektivs, kann nun beim Verwaltungsgericht Beschwerde gegen das Verbot einlegen.

Keine Hinweise auf rechtsextremen Hintergrund

Die Polizei hat keine konkreten Hinweise, wonach die Gruppe einen rechtsextremen Hintergrund habe, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Sie habe sich zuletzt mit Kunstaktionen hervorgetan, etwa Lichtinstallationen an Fenstern und Häuserfassaden. Auch die Demo in Ehrenfeld habe der Versammlungsleiter als eine solche künstlerische Aktion angekündigt. Sie sei bereits zweimal verschoben und nun für den 20. August ganztägig angemeldet worden, hieß es.

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Aus dem Präsidium hieß es, der Anmelder habe in Kooperationsgesprächen darauf bestanden, die Versammlung nicht zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort, etwa auf einem der innerstädtischen Plätze abzuhalten. „Hinweise aus Sicherheitskreisen, die eine bewusste Herbeiführung gewaltsamer Aktionen durch ihn untermauern, hatte er nicht entkräftet“, hieß es weiter.

Die Demo sollte an den vor kurzem verstorbenen Zeichner und Mohammed-Karikaturisten Kurt Westergaard und den vor knapp einem Jahr von einem Islamisten enthaupteten französischen Lehrer Samuel Paty erinnern.

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