Anklage in KölnMann randaliert bei McDonald’s und klaut sieben Muffins

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Symbolbild.

Köln – Einem Messerangriff auf einen völlig fremden Passanten folgte ein Diebstahl von Muffins bei McDonald’s. Seit Mittwoch muss sich ein 54-Jähriger für die Taten, die er in einem psychischen Ausnahmezustand begangen haben soll,  vor dem Kölner Landgericht verantworten.

Passanten auf der Tiefentalstraße angegriffen

Laut Anklage soll der Beschuldigte den Fußgänger auf der Tiefentalstraße in Mülheim zunächst angestarrt haben und dann entschlossenen Schrittes auf ihn zu gegangen sein. Dann habe er ein Käsemesser gezogen und den Mann durch die Kleidung hindurch über dem Bauchnabel getroffen. Weitere Stichversuche des Täters konnte das Opfer abwehren. Der Vorfall ging glimpflich aus, der Passant erlitt lediglich oberflächliche Schnittverletzungen.

Fünfzehn Minuten später tauchte der Angeklagte dann laut Anklage in der Filiale des Schnellrestaurants McDonald’s am Clevischen Ring auf. Er soll einen Tablettwagen umgeworfen und dann eine Vitrine im Café-Bereich des Lokals zerstört haben. „Er nahm sieben Muffins im Wert von 17 Euro an sich“, sagte die Staatsanwältin. Dann sei der 54-Jährige mit seiner Beute geflüchtet.

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Angeklagter leidet unter psychischer Krankheit

Zunächst mit Sicherheitsabstand verfolgten Zeugen aus der Filiale den Täter, im Bereich des Hotels Holiday Inn sprachen sie ihn an. Daraufhin habe der Angeklagte etwas gerufen und sein Messer hochgehalten. Als der Täter auf sie zu gerannt sei, seien die Zeugen davon gelaufen, einer sei dabei gefallen und habe Prellungen an Ellbogen und Knie davon getragen, was die Staatsanwältin dem Angeklagten anlastete. Kurz darauf konnten alarmierte Polizeibeamte den Mann festnehmen.

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Die Anklage sieht eine verminderte Schuldfähigkeit bei dem 54-Jährigen, der seit vielen Jahren unter einer schizophrenen Psychose leidet. Nach den Vorfällen im November 2018 wurde er in die geschlossene Psychiatrie gebracht, wo er etwa ein Jahr blieb. Freiwillig habe er sich danach noch weitere vier Monate in der Klinik behandeln lassen, so Verteidigerin Monika Troll.

Anwältin: „Heute geht es ihm wieder gut“

An den Messerangriff erinnere er sich nicht, sagte der Angeklagte. Er wisse nur noch, dass er an dem Tag kein Geld mehr gehabt habe und hungrig gewesen sei. Er habe zunächst beim Müll nach Essensresten geschaut und dann die Muffins erblickt. Auf der Flucht vor den Zeugen habe er da bereits reingebissen.

„Heute geht es ihm wieder gut“, sagte Verteidigerin Troll. Auf Nachfrage des Richters gab der Angeklagte an, seinen Alltag weitgehend alleine zu bestreiten. Er gehe eigenständig einkaufen und koche für sich. Das Geld, das er aus Sozialleistungen bezieht, teile seine Betreuerin ein. Der Prozess wird fortgesetzt.

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