ArchitekturpreisDas sind die herausragenden Bauprojekte Kölns

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Baugruppe Stadtteilchen

Köln – Baustellenzäune, Bagger, Kräne und Betonmischer prägen das Bild einer Stadt im Umbruch. Überall in Köln werden Gebäude aus der Nachkriegszeit abgerissen und durch Neubauten ersetzt, Baulücken werden geschlossen. Die Jury des Kölner Architekturpreises (KAP) – bestehend aus Volker Staab, Rainer Hofmann, Oliver Thill, Gerhard Matzig und Candida Höfer – hat vier herausragende Projekte in der Stadt ausgezeichnet, die sie jetzt bei einer Veranstaltung des Architekturforums Rheinland präsentierten. Ein Überblick über die Sieger:

Baulücke Hüttenstraße

Wie sich eine auf den ersten Blick viel zu schmale Baulücke doch bebauen lässt, demonstrierte Architekt Wolfgang Zeh an der Hüttenstraße in Ehrenfeld. Für ein lediglich zehn Meter tiefes und dreieinhalb Meter breites, bislang unbebautes Grundstück hat er ein Haus mit sechs Etagen entworfen, inklusive Keller und Dachterrasse. Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, dass sich die Baulücke mitten in einer denkmalgeschützten Häuserzeile befand. „Auf fast schon paradoxe Weise entstehen mit Hilfe der Architektur, mit Licht und Schatten sowie klug variierten Raumeindrücken und präzisen Blickbeziehungen, auf dem Papier lediglich 80 Quadratmeter Wohnraum“, heißt es in der Urteilsbegründung der Jury. Tatsächlich handele es sich aber um ein eindrucksvolles Raumvolumen. „Das Grundstück mag klein sein – die Architektur, die darauf entstanden ist, ist großartig“, so die Jury.

Envihab

Das Envihab genannte Forschungsgebäude am Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin befindet sich auf dem Areal des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Porz. Glass Kramer Löbbert Architekten haben es gemeinsam mit Uta Graff entworfen. Unter einem flexiblen, visuell eher geschlossenen Technikgeschoss befindet sich eine durchgängige, gläserne Erdgeschossebene. Dort sind verschiedene Forschungsmodule des Institutes angesiedelt. Die Jury zeigte sich „besonders begeistert von der konsequenten typologischen Durcharbeitung, die einen überzeugenden architektonischen Rahmen für Forschung“ schaffe. Nach außen hin präsentiere sich das Envihab einerseits als klarer, autonomer Körper mit einem eher landschaftlichen und distanzierten Charakter. Anderseits wirke das Haus aber durch sein gläsernes Erdgeschoss auch einladend und kommunikativ.

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Baugruppe Stadtteilchen

Office 03, Waldmann Jungblut Architektenpartnerschaft hat für ein Grundstück auf dem Clouth-Gelände in Nippes einen Massivbau, mit einer zweifarbigen Fassade, entworfen die man nach Meinung der Jury „nicht nur vor Ort, sondern auch anderenorts in der Welt moderner Wohnbauten schon in abgewandelter Form mindestens zweimal gesehen hatte“. Die Auszeichnung sei dafür verliehen worden, dass es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Bewohner handele und mit wenig Geld wunderschöne Wohnungen entstanden seien, so die Preisrichter.

Erzbischöfliches Berufskolleg

Das Erzbischöfliche Berufskolleg an der Berrenrather Straße in Sülz – entworfen von 3pass Architekten und Kusch Mayerle – wirkt selbst angesichts des benachbarten Uni-Centers äußerst präsent. „Mit seiner polygonalen, geknickten Kubatur lässt der Neubau des Berufskollegs dem Meisterwerk von Josef Rikus und Heinz Buchmann, der Kirche Johannes XXIII., den Vortritt das Zentrum des neuen Eingangshofes zu besetzen“, lobt die Jury. Das Gebäude überzeuge durch seine seine geschickte räumliche Organisation und durch seine präzise Materialisierung.

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