Auch Köln ist dabeiStickoxid-Emissionen in neun Städten bis mindestens 2020 zu hoch

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Linke und Piraten würden eine City-Maut befürworten.

Linke und Piraten würden eine City-Maut befürworten.

Köln – Neun deutsche Städte werden einer Hochrechnung zufolge noch mindestens bis ins Jahr 2020 mit zu viel Stickoxid belastet sein - Köln ist auch darunter. Wie der Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen, Ferdinand Dudenhöffer, am Montag mitteilte, verbesserten sich die Messwerte in den ersten fünf Monaten des Jahres zwar generell - das reiche aber nicht, um in zwei Jahren überall Fahrverbote auszuschließen.

Für die Untersuchung wertete das CAR-Institut die online abrufbaren Messwerte von 409 Stationen bundesweit aus. Davon überschritten im vergangenen Jahr 50 Stationen den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft. Von Januar bis Ende Mai 2018 lag der Mittelwert an diesen Stationen demnach bei fast 48 Mikrogramm. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das eine Verbesserung um gut neun Prozent - in den fünf Monaten 2017 hatte der Mittelwert noch bei knapp 53 Mikrogramm gelegen. Das Umweltbundesamt (UBA) wertet die Daten von sogar 520 Stationen aus. Im vergangenen Jahr wurde der Grenzwert an 110 von ihnen überschritten. Das CAR-Institut übertrug nun die von ihm errechnete durchschnittliche Reduktion auf die Zahlen des UBA. Demnach würden dieses Jahr immer noch 69 Stationen in 41 Städten den Grenzwert reißen.

Im Jahr 2020 wären es demnach immer noch zehn Stationen in neun Städten: München, Stuttgart, Kiel, Limburg, Köln, Hamburg, Reutlingen, Düren und Düsseldorf.In Köln wird seit Monaten über mögliche Fahrverbote diskutiert.

„Deutschland wird sein Diesel-Problem so schnell nicht loswerden“, folgerte Dudenhöffer. Die Maßnahmen, die Autobauer und Politik ergriffen, reichten nicht aus: „Die Software-Updates zeigen wenig Wirkung, wie unsere Daten zeigen.“ Zusätzlich kämen große Mengen von Dieselautos der Schadstoffklasse Euro 6 auf den Markt, deren NOx-Emissionen im realen Fahrbetrieb die Verbesserung der Grenzwerte „nicht begünstigen“. „Die Autobauer und die Politiker haben einen Fehler gemacht, indem sie Hardware-Nachrüstungen ausgeschlossen haben.“ (afp)

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